Herdecke. . Die Bürgerinitiative Semberg protestiert weiter gegen die Amprion-Pläne zur Höchstspannungsleitung und zeigte die Dimension eines 87-Meter-Masten auf.
Die Bürgerinitiative Semberg wollte nun über ihre Arbeitsgruppe Freileitungsgegner mit einer Aktion erneut gegen die Amprion-Pläne zur Höchtsspannungsleitung über Herdecker Stadtgebiet protestieren. Daher setzten sie eine Art Mahnmal für einen Masten, der an der Erdbrügge/Nierfeldstraße im Landschaftsschutzgebiet Peddenhohl vorgesehen ist, und kommentierten dies mit den Worten: „Die Dimensionen von Mast 18 sind erdrückend.“
Große Fläche markiert
Dabei gingen die Aktivisten mit Kreide und Maßband ans Werk. Und fragten sich, was im Falle eines Umsturzes etwa durch einen Orkan passieren würde. Also markierten die Freileitungsgegner 87 Meter sowohl in südlicher als auch in östlicher Richtung. Zudem zeichneten sie das Fundament für diesen „Koloss“ mit den Maßen 17 x 17 Metern nach. Demnach benötige man ein Areal von 60 x 60 Metern und ein 26 Meter tiefes Fundament für die Baumaßnahme.
„Wir zweifeln hier nicht die Kompetenzen der Amprion GmbH an, in ihre Planungen auch solche Extreme einbezogen zu haben“ sagt David Hatzky, Beirat der Bürgerinitiative. „Es geht vielmehr darum, die Dimensionen von Mast 18 einmal zu verdeutlichen. Da wir hier keinen 87 Meter hohen Masten errichten können, haben wir hilfsweise die Strecke auf der Straße vermessen. Und die reicht in östlicher Richtung von der Verkehrsinsel An der Erdbügge bis fast zum Bauamt der Stadt Herdecke.“
Genauso extrem werde auch die Zerstörung des Landschaftsschutzgebietes sein, in dem noch ein weiterer Mast mit 60 Meter Höhe vorgesehen sei. Trotz der Zusage, nach der Errichtung den vorigen Zustand wieder herzustellen, wäre dies erst einmal ein gravierender Eingriff in den Naturhaushalt.
Die mehr als 1800 Einwendungen bei der Bezirksregierung (die meisten aus Herdecke) gegen den Bau des Trassenabschnitts zwischen Dortmund-Kruckel und Hagen-Garenfeld haben die Bürgerinitiative „beeindruckt“ und mit Dankbarkeit erfüllt. Schön wäre es nun, wenn das Regierungspräsidium dem Bürgerwillen folgt und das Verfahren stoppt. Hatzky appelliert an Amprion, die aufgezeigten Alternativtrassen trotz höherer Kosten ernsthaft zu prüfen.