Herdecke. . Der HGWG-Neubau am Bahnhof soll im Sommer 2016 fertig sein. Das Mehrgenerationen-Projekt sei wichtig für die Stadt, hieß es beim Richtfest.
Aus einer Industriebrache wird ein Wohnort mit öffentlicher Parkanlage: Wer mag, kann viel in den Neubau am alten Steinbruch in der Walter-Freitag-Straße von der Herdecker Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGWG) hineininterpretieren. Das wurde nun beim verregneten Richtfest deutlich. Dort hieß es etwa, dass der Bahnhof durch das millionenschwere Mehrgenerationenprojekt näher an die Innenstadt heranrückt.
Die Redner wie HGWG-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gördes betonten, dass der Bau mit den 30 Wohnungen (davon die Hälfte mit öffentlicher Förderung) gut voranschreite. „Wir sind voll im Plan, was Zeiten und Kosten angeht. Wir gehen davon aus, dass im Mai oder Juni 2016 die ersten Einzüge erfolgen können.“ Was sich für die Mieter, die beim Richtfest zum Teil schon einen Blick in ihre künftigen Wohnungen erhaschen konnten, gut anhört, ist andererseits mit Lärmbelästigungen für die Anwohner auf der anderen Seite des Bahnhofs verbunden, was vereinzelt in sozialen Netzwerken angemerkt wird.
„Pech beim Wetter, Glück beim Bau“
Die gute Laune der Verantwortlichen konnte das nicht trüben. Auch nicht das schlechte Wetter. Dementsprechend lösten zudem die Probleme, die Gördes als Bauherr beim traditionellen Nagel-Einschlagen auf dem Dach hatte, Heiterkeit an diesem trüben Tag aus. „Der Nagel ist zwar krumm, aber drin“, sagte der HGWG-Geschäftsführer. Obendrein war Zimmereimeister Norbert Kühnhenrich vor seinem Richtspruch auch die obligatorische Flasche Schnaps herunter gefallen, was die Weihung ein wenig verzögerte.
Mit dem Spruch „Pech beim Wetter, Glück beim Bau“ fanden sich die neugierigen Gäste, darunter Vertreter der Stadtverwaltung und der Parteien, dann zu einer kleinen Feierstunde ein, die ebenerdig im künftigen Gemeinschaftsraum stattfand. Dies sei auch ein wichtiges Anliegen der HGWG, die in dem Neubau Generationen zusammen bringen will. „In der vergangenen Woche gab es ein erstes Treffen der Mieter zum gegenseitigen Kennenlernen, weitere werden folgen“, berichtete Gördes.
Architekt Norbert Post lobte den rasend schnellen Baufortschritt in guter Atmosphäre und ermutigte die Anwesenden gleich, diesen Ort der Begegnung auch für Gäste oder Vereine zu öffnen. „Unser wichtigster Wunsch ist, dass hier eine intakte Nachbarschaft entsteht und sich ständig erneuert.“ Der Stadtplaner erinnerte daran, dass an diesem einstigen „Unort nun ein Stück Stadtgeschichte entsteht“.
Diesen Gedanken nahmen sowohl Bürgermeisterin Katja Strauss-Köster („Dieser Neubau ist ein Glücksfall für die HWGW und ein wichtiges Zukunftsprojekt für Herdecke“) als auch ein künftiger Mieter auf, der vor etwa zehn Jahren am Bahnhof eine„Brache und Wildnis“ sah. Das habe sich nun radikal geändert, und mit Blick auf die letzten Bau-Etappen rief er den Gästen sowie Handwerkern ein herzliches „Glück auf“ zu.