Herdecke. . Aus der Tante Alma wird im September „The Shakespeare“: Bleichsteinterrassen-Wirt Nathaniel Stott will die Kneipe aber schon eher öffnen.

Viel Herzblut hat Wirt Nathaniel Stott, Jahrgang 1968, nach eigener Aussage in die Freibad-Gastronomie gesteckt. „Es war eine gute und intensive Zeit.“ Der vergangene Sommer in den Bleichsteinterrassen sei wegen des schlechten Wetters zwar nicht so erfolgreich gewesen, doch insgesamt habe er sich durch regelmäßige Veranstaltungen ordentlich über Wasser halten können.

Vormann-Brauerei gehört Gebäude

Neben der Laufkundschaft durch den Ruhrtal-Radweg und Fußgängern kämen auch Gäste aus Herdecke und dem Umland zu ihm. Die will Nathaniel Stott künftig in die Fußgängerzone locken, übernimmt er doch die dort leerstehende Kneipe Tante Alma. „Mit dem Eigentümer, der Vormann-Brauerei, sind noch letzte vertragliche Details zu klären.“ Formsache, zumal der Engländer bereits konkrete Pläne hat. Am 9. Mai soll es ein Konzert von Michael Finthammer in der Hauptstraße 38 geben. „Und auch zur Maiwoche wollen wir öffnen.“

Das künftige Konzept lehnt sich an jenes aus den Bleichsteinterrassen an. Weiter ausbaufähig sei das Bierangebot („verschiedene Sorten aus vielen Ländern“), dazu gebe es weiterhin Verkostungsangebote für Liebhaber von Whiskey oder Gin. Aus der Küche in der Fußgängerzone soll Hausmannskost wie Fish and Chips, Schnitzel und Suppen kommen. Tee, Kaffee und Kuchen ergänzen die kleine Speisekarte. „An Markttagen sind wir auch vormittags da, sonst denke ich an Öffnungszeiten von 11 bis 23 Uhr und am Wochenende mit offenem Ende.“

Wann genau Stott die Tante Alma wiederbelebt, weiß er noch nicht, in der Übergangszeit sei eine Doppel-Bewirtschaftung im Freibad und in der Fußgängerzone denkbar. Sicher sei: „Ab dem 1. September ist die Tante tot, auch wenn der Name bei den Leuten im Kopf bleiben kann.“ An der Tür steht nach der Renovierung im August „The Shakespeare - Beer ‘n Coffee“. Auf das Wortspiel „Shakesbeer“ verzichtet er, obwohl er über eine neue Zapfanlage auch handgepumptes Bier aus England anbieten möchte.

Pub-Kultur und Lesungen

In Anlehnung an den womöglich bekanntesten Engländer will Stott mit mehr Sitzgelegenheiten auch Lesungen oder Veranstaltungen wie einen Poetry Slam anbieten. „Das passt da besser als laute Musik. Auch mit Rücksicht auf die Nachbarschaft wollen wir es mit der Lautstärke so halten, dass man sich unterhalten kann.“ Insgesamt soll eine Pub-Kultur spürbar sein.

Angesichts seiner schweren Schulterverletzung ist Stott erleichtert, dass die Küche weitgehend funktioniere und sich die Renovierungsarbeiten wohl in Grenzen halten. Viele haben ihm bereits Hilfe angeboten. Sein Team aus den Bleichsteinterrassen will er mitnehmen, so dass der Engländer über den Abschied aus dem Freibad sagt: „Ich bin ein positiver Typ. Ich finde es schade, dass es am Ruhrufer nicht weitergeht, freu’ mich dafür aber auf den Neustart in der Tante Alma.“