Herdecke. . Die SPD in Herdecke schlägt vor, dass der Markt künftig bis zum Kampsträter Platz gezogen wird. Vorteil aus Sicht der Politiker: Die Geschäfte und Cafés in der Fußgängerzone hätten mehr Raum.

Noch sind die Bauzäune nicht verschwunden und vom künftigen Kampsträter Platz am Ende der Fußgängerzone ist nichts zu sehen. Die Herdecker SPD füllt den neuen Treffpunkt aber dennoch schon jetzt mit Leben – in Gedanken. „Wir möchten den Wochenmarkt in der Fußgängerzone gerne entzerren und bis auf den neuen Platz ziehen“, sagt Jan Schaberick, Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses und Bürgermeisterkandidat der SPD. Einen entsprechenden Antrag werde man in der kommenden Ausschuss-Sitzung vorlegen.

Gemeinsam Konzept entwickeln

Seit langem schon fühlen sich Einzelhändler und vor allem Gastronomen an Markttagen zu sehr in die zweite Reihe gedrängt. „Wer am Rheinischen Hof einen Kaffee trinkt, schaut auf die Rückseiten der Stände und den Müll der Markthändler“, so die Erfahrung von Schaberick, der mit den ortsansässigen Händlern wie mit Marktbeschickern gesprochen hat.

Die Idee der SPD soll ein Anstoß sein, mit den Beteiligten gemeinsam ein Konzept für den Markt zu entwickeln. „Wir müssen natürlich alle Beteiligten ins Boot holen“, weiß auch Dr. Nadja Büteführ, Fraktionsvorsitzende der SPD.

Für die Händler der Fußgängerzone sehen die Politiker in einer Streckung des Marktes bis zum Kampsträter Platz vor allem die Chance, ihre eigene Ware besser zu präsentieren. „Dafür ist zurzeit kaum Platz“, sagt Jan Schaberick.

Der Einzelhandel in Herdecke profitiert nach Meinung der SPD durch den Wochenmarkt, der ja auch von Kunden aus der Nachbarschaft gut angenommen wird. „Für die Händler ist das einer der umsatzstärksten Tage der Woche“, so Büteführ. Sie sieht aber noch Luft nach oben, was die Aufenthaltsqualität gerade in der Fußgängerzone angeht. „Der Markt besticht durch seine Lage, doch mit einer Entzerrung würde nichts von dem Charme verloren gehen“, meint sie. Gerade die Außengastronomien in der Fußgängerzone könnten die Lücken, die durch eine Streckung nach unten entstehen würden, gut schließen. „Da werden die Menschen gerne sitzen und schauen, wer denn so auf dem Markt unterwegs ist“, sagt Schaberick.

Noch ein weiterer Aspekt treibt die Genossen, den neuen Platz am unteren Ende der Fußgängerzone einzubeziehen. „Damit würde eine bessere Verbindung zum Quartier Ruhraue geschaffen.“

Verkehr in die obere Fußgängerzone

Um das obere Ende der Fußgängerzone, wo die Händler seit dem Wegzug von Edeka ins Quartier Ruhraue über fehlende Kundenfrequenz klagen, wieder mehr zu beleben, holt die SPD zudem eine alte Idee wieder hervor. „Wir können uns vorstellen, die Fußgängerzone von der Sally-Grünwald-Straße aus am Viehmarktbrunnen vorbei bis zum Stiftsplatz als Einbahnstraße zu öffnen“, so Nadja Büteführ. Dort könnten seniorengerechte Kurzzeit-Parkplätze entstehen, „für den Besuch in der Apotheke oder eine schnelle Besorgung“.