Albringhausen. . Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes für den Zechenweg in Wetter-Albringhausen Belange von Naturschutz, Tourismus und Gewerbe unter einen Hut gebracht werden.

Es ist ein wenig die Quadratur des Kreises: Dort, wo einst Kohle und später Steine abgebaut wurden und nun ein stillgelegter Steinbruch zum Naturdenkmal werden könnte, soll sich auch künftig Gewerbe ansiedeln dürfen. Allerdings, so die Vorstellung der Stadtverwaltung, unter strengen Vorgaben. Gleich mehrere Faktoren sorgen dafür, dass man im Elbschetal, dort wo ursprünglich die Zeche Neuwülfingsburg förderte und später die Firma Külpmann den Steinbruch betrieben hat, nicht jedes Gewerbe zulassen will.

„Wir haben gewerbliche Flächen, Landwirtschaft und auch ein Landschaftsschutzgebiet“, erklärte Birgit Gräfen, Fachdienstleiterin Stadtplanung im Ausschuss. Zudem liege in unmittelbarer Nähe zu den Gewerbeflächen Wohnbebauung. „Das sind nur 100 Meter, bis zu den nächsten Häusern“, so Gräfen. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens würden darum auch Schallschutzgutachten eingeholt. Hinzu kommt, dass man auch kein verkehrsintensives Gewerbe ansiedeln möchte, um die „sensible Ortsdurchfahrt Albringhausen“ zu schonen.

Zwei Varianten will die Verwaltung in Kürze der Öffentlichkeit vorstellen, um Kritik und Anregungen einzuholen. Der erste Plan orientiert sich weitgehend am Gebäudebestand, in der zweiten Variante gibt es paar Erweiterungsoptionen. Grundsätzlich seien die Bebauungsgrenzen aber sehr eng gezogen, um mögliche Neubauten nicht ausufern zu lassen. Ausgeschlossen seien Nutzungen wie Tankstelle, Einzelhandel oder Vergnügungsstätten. „Und auch die Höhe der Bebauung wird eingeschränkt“, so Gräfen.

Bedenken seitens der Politik, dass die Beschränkungen vielleicht zu streng seien, wollte Fachbereichsleiter Manfred Sell nicht mittragen. „Je größer man die Bebauung erlaubt, umso intensiver wird die Nutzung sein“, so Sell. Das sei in dem Gebiet aber nicht gewollt, da es mit dem Radweg „Von Ruhr zu Ruhr“ auch noch einen touristischen Aspekt gebe. Man sei beim angrenzenden Bebauungsplan ähnlich vorgegangen. Was schließlich dazu führte, dass Umbauten im ehemaligen Bahnhof Albringhausen nicht genehmigt wurden. „Es ist ein sensibles Gebiet“, sagt Sell, „und so sollte man es behandeln.“

Biologische Station würde passen

Kollisionen mit den Planungen der Stadt und der Idee des Kreises, möglicherweise die Biologische Station und den Geopark Ruhrgebiet in Albringhausen anzusiedeln, befürchtet Sell nicht. Das Planverfahren ziehe sich noch länger hin, bis dahin gebe es sicher mehr Klarheit. „Wir können uns das planerisch sehr gut vorstellen, zumal es mit dem künftigen Radweg auch Sinn macht.“