Herdecke. . Obwohl es seit fünf Jahren ein Sparprogramm gibt, benötigt die Musikschule Herdecke für letztes Jahr einen satten Zuschuss aus der Stadtkasse.

Die Musikschule benötigt fürs letzte Jahr einen städtischen Zuschuss von rund 333 000 Euro. Und wäre vor fünf Jahren nicht ein Sparprogramm beschlossen worden, würde sich dieser Zuschussbedarf noch einmal um 159 000 Euro erhöhen. Das rechnete Dennis Osberg jetzt im Schulausschuss vor, nachdem kürzlich der Arbeitskreis Musikschule getagt hatte.

Gewollte Rückgänge

Die Schule steht vor vielfachen Veränderungen, die auch Einnahmen und Ausgaben berühren werden. Vor fünf Jahren war beschlossen worden, die Gruppen besser auszulasten, damit die Kostendeckung steigt. Außerdem sollte die Zahl der Einzelstunden gesenkt werden, da sie besonders teuer zu Buche schlagen. Zudem sollten durch Gebührenerhöhungen Mehreinnahmen erzielt werden. So war es durchaus gewollt, dass die Zahl der Musikschüler zurück gegangen ist. 2009 lag sie bei 922, fünf Jahre später nur noch bei 660.

Im Bereich Tanz und Bewegung ging die Zahl der Kurse von 35 auf 21 zurück, die der Schüler von 207 auf 151. Vor allem Erwachsene kamen nicht mehr zur Musikschule. Der Teilnehmerschnitt stieg im gleichen Zeitraum allerdings wie gewünscht von knapp sechs auf über sieben Teilnehmer im Schnitt. Bei der musikalischen Früherziehung verbesserte sich die Auslastung noch mehr.

Über 322 000 Euro Gebühren zahlten die Teilnehmer im letzten Jahr. Weil aber allein der größte Posten, die Bezahlung der Lehrer, über 520 000 Euro ausgemacht hat, blieb für die Stadt am Ende der Zuschussbedarf von rund 333 000 Euro.

Wechsel von JeKi zu JeKits

Im nächsten Jahr läuft eine Vereinbarung mit den Lehrern aus. Sie hatten je auf eine Vertragsstunde verzichtet. Ab diesem Monat bereits wird eine Tarifsteigerung wirksam, die mit knapp 14 600 Euro im Jahr zu Buche schlägt. Umgekehrt wird damit gerechnet, dass der wahrscheinliche Wechsel von JeKi (Jedem Kind ein Instrument) zu JeKits (Jedem Kind Instrumente, Tanzen und Singen) zu weniger Lehrerstunden führen wird. Und: 2018 und 2019 wechselt je ein Lehrer in den Ruhestand.

Bis zu den Sommerferien soll nun geprüft werden, wie das Defizit der städtischen Musikschule weiter verringert werden kann.