Hattingen. Der Schultenhof in Hattingen hat einiges zu bieten – und immer wieder besonderes. Alfred Schulte-Stade über sein neues Projekt und seine Pläne.
Auf dem Schultenhof der Familie Schulte-Stade gibt es immer wieder Neuerungen. Nachhaltigkeit steht dabei ganz weit vorne, sei es bei Lebensmitteln, der Tierhaltung oder dem generellen Natur- und Artenschutz. Ein Hofbesuch.
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Für Freunde guter Nahrungsmittel hat der Hof in Winz-Baak einiges zu bieten. Denn alle Tiere dürfen frei auf den Wiesen und Weiden herumlaufen, werden artgerecht gehalten und dürfen sich ihres Lebens freuen. „Denn alles, was wir an Fleisch selbst produzieren, ist bio-zertifiziert.“ Zurzeit grasen Auerochsen auf der Weide, die Hühner geben bestes Fleisch und legen Eier, die gerne gekauft werden. „Für die Schafe haben wir einen Kooperationspartner am Niederrhein, der ebenfalls die Zertifizierung von Bioland hat“, betont der Landwirt, der auch Vertragspartner der Messe Essen ist.
Infos & Öffnungszeiten
Der Schultenhof der Familie Schulte-Stade befindet sich an der Königsteiner Straße 103 in Winz-Baak. Der Hofladen verkauft das Bio-Fleisch immer donnerstags und freitags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr. Auch das Brot aus dem Holzbackofen ist ein Genuss.
Der Imbiss in der Hattinger Altstadt, Gelinde 2, verkauft Wurstwaren montags bis freitags jeweils von 9 bis 16 Uhr sowie samstags von 9 bis 14 Uhr. Tagesgerichte bekommen Hungrige ab 11 Uhr.
Als Motor, Ideengeber und Kreativschmiede ist er bekannt: der Bioland-Bauer Alfred Schulte-Stade. Jetzt hat er auch ein Storchennest auf seinem Gelände eingeweiht, das die beliebten Riesenvögel anlocken und ihnen einen Brutplatz bieten soll. „Wir vermieten das Nest ab sofort zu angemessenen Konditionen“, scherzt er. Damit möchte er den Kreis seiner vier- und zweibeinigen Tiere auf dem Hof um ein symbolträchtiges Federvieh erweitern. Aber es gibt auch viele Mitstreiter, ohne die das Projekt nicht geklappt hätte: Mit dabei waren AVU, die Untere Landschaftsbehörde und die Biologische Station des Kreises.
Ausbaldowert wurde die Idee von Schulte-Stade und Landrat Schade
Ausbaldowert hatten die Storch-Idee ursprünglich Schulte-Stade und Landrat Olaf Schade. Sie fanden viele Helfer und Unterstützer. Von den Fachleuten kam das Know-how, wie das Grundgestell auszusehen hat, damit Adebar seine neue Heimat auch annimmt. Natürlich ging es auch um den richtigen Standort, denn um den Klapperstorch als direkten Nachbarn zu haben, muss schon einiges Wissen eingebracht werden. Auch die Höhe muss stimmen und die Ausgestaltung der Nisthilfe.
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Und dann ging es noch um die Frage nach dem passenden Mast. „Da lag es nahe, die AVU um Unterstüzung zu bitten“, freut sich Sprecherin Britta Worms. Denn die konnte sich richtig gut einbringen. Erfahrung im Bau von Masten hat das Unternehmen ja. Und die vier Auszubildenden im ersten Lehrjahr konnten zielgerichtet für ein faszinierendes Projekt ihr Wissen erweitern. Denn die zukünftigen Anlagemechaniker müssen lernen, Zeichnungen zu lesen, auch schweißen, biegen und Kreise berechnen, gehört zum Ausbildungsplan.
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So fertigte Klaus Fricke eine Zeichnung der Nisthilfe an. Damit ging er zu Elmar Hieronymus, dem Verantwortlichen für die Azubis im Bereich Anlagenmechaniker. Passend. Denn die Herstellung der Nisthilfe entspricht ziemlich genau den Anforderungen, die die Azubis im ersten Lehrjahr absolvieren müssen. Die Generalprobe wurde dann noch auf dem Gelände von AVU gemacht. „Denn ein Storchennest, wenn es bewohnt ist, kann bis zu 500 Kilogramm wiegen“, erklärt Britta Worms. Damit wurde gemeinsam ein weiterer Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt auf dem Gelände von Alfred Schulte-Stade geleistet.
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Zurzeit wird auch ein neues Gehege für die Hühner auf dem Schultenhof gebaut. Damit bekommen die Tiere auch Schutzschirme, damit sie dem Habicht entkommen können, wenn er auf Futtersuche mal wieder über ihnen kreist. Auch gegen den schlauen Fuchs, der sich bisher gerne mal unter dem Zaun ins Gehege gegraben hat, wird es Sicherheitsmaßnahmen geben. „Der Zaun wird jetzt so tief in die Erde gesetzt, dass der Fuchs noch so viele Löcher graben kann, wie er will. Er wird nicht mehr ins Gehege kommen“, erklärt der Bio-Landwirt.