Ennepe-Ruhr. . Probe-Alarm für die Sirenen im Ennepe-Ruhr-Kreis: Am Donnerstag um 10 Uhr wird die Technik getestet. Die Warn-App NINA wird nicht getestet.

Anfang September vergangenen Jahres hatten die Bürger des Ennepe-Ruhr-Kreises ganz schön was zu hören und sehen bekommen. Zeitgleich hatten die kreisweit vorhandenen 76 Sirenen laut und schrill aufgeheult, parallel meldete sich die Warnapp NINA. Es war die Premiere des ersten NRW-weiten „Warntags“. Jetzt kündigt das NRW Innenministerium für Donnerstag, 7. März, einen „landesweiten Probealarm“ an. Daran beteiligt sind um 10 Uhr auch die Sirenen in den neun Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises, NINA hat hingegen keinen Einsatz.

„Auf jeden Fall wird es wieder viel Lärm um Wichtiges geben“, betont Rolf-Erich Rehm, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz im Schwelmer Kreishaus. „Die Ziele sind klar: Wir können testen, ob die Technik, die aus der Leitstelle im Kreishaus bedient wird, funktioniert. Gleichzeitig bringen wir den Bürgern die lebensrettende Funktion der Sirenen wieder näher.“

Gefahr droht, zeitnah informieren

Wer tagsüber eine Sirene hört oder nachts von ihr aus dem Schlaf gerissen wird, dem soll wieder klar sein: Es droht eine Gefahr, das Warnsignal liefert mir einen ersten Hinweis, ich sollte mich aber sehr zeitnah in Internet oder Radio weiter informieren.

Das bedeuten die einzelnen Sirenenwarntöne.
Das bedeuten die einzelnen Sirenenwarntöne. © Miriam Fischer

Pünktlich um 10 Uhr wird ein Mitarbeiter der Kreisleitstelle im Schwelmer Kreishaus am Donnerstag, 7. März, auf den Knopf drücken und die Warntöne aktivieren. Der Sirenen Dreiklang setzt sich dann aus „Entwarnung“, „Warnung“ und „Entwarnung“ zusammen. Der doppelt zu hörende Dauerton steht dabei für „Entwarnung“, der auf- und abschwellende Heulton für „Warnung“. Jeder Ton dauert eine Minute, zwischen den Tönen sind fünf Minuten Pause geplant.

Nach dem Ende des kalten Krieges waren die Sirenen still geworden, sie galten als Auslaufmodelle. „Heute weiß man, es war zu viel der Stille. Wenn es darum geht, Bürger flächendeckend und verlässlich auf Unwetter oder Überschwemmungen, Großbrände oder andere Risiken hinzuweisen, dann gehören Sirenen zum sichersten Ton“, nennt Rehm den Grund für das Comeback.

Schon heute steht übrigens fest: Der zweite NRW-weite Warntag findet am Donnerstag, 5. September statt. Für diesen Termin kündigt das Innenministerium den Einsatz von Sirenen und NINA an. Zudem soll es wie bei der Premiere eine breite angelegte und koordinierte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geben.

Aktuelle Zahlen

Die aktuell vorhandenen 76 Sirenen des Kreises verteilen sich wie folgt: Breckerfeld 4, Ennepetal 12, Gevelsberg 9, Hattingen 13, Herdecke 7, Schwelm 6, Sprockhövel 12 und Wetter/Ruhr 13. In Witten wurden vor Jahren sämtliche Sirenen abgebaut. In Kürze sollen sie wieder aufgebaut werden.

Moderne Sirenen sind je nach Umgebung in einem Umkreis von bis zu zwei Kilometern zu hören.