Vorhalle. Die Brückenprojekte in der Stadt sind zahlreich. Ihre Umsetzung jedoch steht - wie beispielsweise in Oberhagen - oft auf der Kippe. Mit einer Brücke an einer Brücke - ebenfalls über die Volme - wollen die Stadtplaner jetzt das Areal auf der Hagener Seite des Harkortsees erschließen.
Die Idee, die Volme an ihrer Mündung zu überqueren, ist nicht neu. „Schon in einem Rahmenplan vor 15 Jahren war das ein Thema”, erinnert sich Stadtplaner Bernd Ross. Zu einer Umsetzung (gleich ob Hängebrücke, Holzbrücke oder Fähre) ist es nie gekommen. Auch des Geldes wegen. Das Hagener Architekturbüro PASD hat jetzt im Auftrag der Stadt mehrere Varianten geprüft. Und schlägt vor, entlang der Brücke der Autobahn 1 (unterhalb der Fahrbahn) einen 90-Meter-Steg für Radfahrer und Fußgänger anzubauen. Geschätzte Kosten: 600 000 Euro.
"Gute und günstige Lösung"
„Eine gute und günstige Lösung”, so Bernd Ross, „für eine eigenständige Brücke an dieser Stelle wäre wohl mindestens eine Million Euro fällig.” Finaziert werden soll das Bauwerk möglichst mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket.
Von zwei Plattformen zur Seeseite hin sowie einem kleinen Turm zur Volmeseite hin könnten Radler und Wanderer Wasser- und Zugvögel beobachten. Von der Brücke aus könnten Radfahrer und Spaziergänger bereits vorhandene Wege nutzen. Unmittelbar an den See (der Uferbereich ist weitgehend Naturschutzgebiet) käme man am Haus Baukey, an dem es ab diesem Jahr Gelegenheit zur Einkehr geben soll. Enden würde der südliche Weg am Wasserschloss Werdringen mit dem Museum für Ur- und Frühgeschichte.
Somit wäre der Anbausteg eine Lösung, die vor allem dem Naherholungsgebiet nördlich von Vorhalle zugute kommen würde. Zwar führt der Ruhrtalradweg auf Hagener Seite am Hengsteysee entlang, am Laufwasserkraftwerk jedoch queren die Radfahrer bislang die Ruhr und radeln auf Herdecker und Wetteraner Gebiet weiter. Weit vorbei am Kaisberg, weit vorbei am Freiherr-von-Stein-Turm, weit vorbei am Haus Baukey und weit vorbei am Wasserschloss Werdringen.
"Alle stehen dem Projekt positiv gegenüber"
Gespräche mit Straßen NRW und Grundstückseigentümern, denen benötigte Flächen gehören, hat die Stadtverwaltung schon geführt. „Alle stehen dem Projekt positiv gegenüber”, sagt Bernd Ross. Einziger Haken: das liebe Geld. Deshalb will man sich bei der Stadt um Fördermittel bemühen. „Wir werden auch prüfen, ob Mittel aus dem Konjunkturpaket für das Projekt in Frage kommen. Das ist jedoch abhängig von den genauen Ausführungsbestimmungen und letztendlich vom politischen Willen.”
Zumindest im Hagener Norden scheint der vorhanden zu sein. „Für die Naherholung wäre diese Brücke eine super Sache mit großer Auswirkung auf das Ruhrtal”, sagt Bezirksbürgermeister Heinz-Dieter Kohaupt. „Zum einen für jene, die auf dem Ruhrtalradweg unterwegs sind, aber auch für viele Hagener, Herdecker oder Wetteraner, die endlich Harkort- und Hengsteysee umrunden könnten.”