Breckerfeld. .

Zurzeit sind 40 Asylbewerber und Flüchtlinge in Breckerfeld untergebracht, davon 39 im Übergangsheim an der Windmühlenstraße neben dem Marktplatz. Diese Zahlen erläuterte Bürgermeister Klaus Baumann in der Ratssitzung: „Wir müssen bald mit weiteren Zuweisungen rechnen.“ Vorsorglich seien zwei an die Stiftung Lohernocken vermietete Wohnungen im Übergangsheim bereits gekündigt worden. Sie werden im November bzw. Anfang 2015 frei.

Hoffnung auf angemessenes Angebot

Der Bürgermeister hofft, dass sich andere Immobilieneigner bereit erklären, der Stadt angemessene Wohnungen zur Unterbringung von Flüchtlingen anzubieten. Baumann: „Weil das Land NRW uns derzeit nur 25 Prozent der Kosten erstattet und wir 75 Prozent aus Steuermitteln der Stadt aufzubringen haben, werden wir noch in diesem Jahr überplanmäßig Mittel zur Bewältigung dieser an sich gesamtstaatlich zu finanzierenden Aufgabe bereitstellen müssen.“

Beirat Migration soll kommen

Einstimmig unterstützte die Stadtvertretung das Vorhaben des Ennepe-Ruhr-Kreises, auf Kreisebene einen „Beirat Migration“ ins Leben zu rufen. Seine Aufgabe besteht darin, den Ausschuss des Kreistages für „Schule, Bildung und Integration“ und das Kommunale Integrationszentrum in integrationsspezifischen Fragen konstruktiv und kritisch zu beraten.

Mitglieder des Beirates sollen Vertreter aus allen Fraktionen des Kreistags, jeweils drei Vertreter aus den fünf Städten des Kreises, die einen Integrationsrat bereits bei sich eingerichtet haben und jeweils zwei Vertreter aus den vier kreisangehörigen Städten, die wie Breckerfeld keinen Integrationsrat besitzen. Der Bürgermeister enthielt sich der Stimme, die Verwaltung hatte einen anderen Vorschlag der Kreisverwaltung zur Beiratsbesetzung in ihrer Vorlage favorisiert. Danach sollten neben den Vertretern der Kreistagsfraktionen nur die fünf Städte je zwei Vertreter in den Beirat auf Kreisebene entsenden, die schon eigene Integrationsräte eingerichtet haben.

Sprecher aller Fraktionen machten deutlich: Vor dem Hintergrund der Vorkommnisse in NRW-Flüchtlingsheimen, die in den letzten Tagen publik wurden, ist die Einrichtung des „Beirats Migration“ auf Kreisebene notwendig. Über die Benennung der beiden Vertreter aus Breckerfeld solle in Ruhe später entschieden werden.

Als Vorschlag wurde erörtert, eine Person aus einem in Breckerfeld tätigen karitativen Verband zu entsenden, die sich schon jetzt um den Personenkreis kümmert. Die zweite Person könne aus der Verwaltung oder aus dem Rat heraus benannt werden.

Einstimmig beauftragte die Stadtvertretung die Verwaltung, am Förderwettbewerb „LEADER - Region“ (siehe unsere Zeitung vom 24. September) teilzunehmen. Durch Aufnahme in das Programm des Landes und der EU erhoffen sich die Südkreisstädte Fördermittel in Höhe von 2,25 Millionen Euro für ihre ländlichen Gebiete.