Auf die Welle der Empörung folgt jetzt zunächst eine Phase der Orientierungslosigkeit. Denn beim Thema Wasser fehlt es an Strategie. Solange es zu halbwegs bezahlbaren Preisen aus dem Hahn floss, verspürte in der Politik – naturgemäß – niemand die Notwendigkeit, sich tiefergehend mit der Zukunft dieses Grundnahrungsmittels zu beschäftigen. Nun soll plötzlich alles ganz schnell gehen. Das ist riskant.
Möchten wir in Hagen mit Hasper Talsperre und Wasserwerk Hengstey autark bleiben? Oder sollten wir im Haifischbecken der global agierenden Frischwasser-Heuschrecken mitschwimmen? Sind die Wasserwerke Westfalen die ideale Kompromisslösung. Könnte gar der Wirtschaftsbetrieb Hagen als Anstalt öffentlichen Rechts und Hüter des Abwassers nicht zum kongeniale Partner für die Frischwassererzeugung werden? Emotional behaftete Fragen, die Politik im Sinne der Bürger in Ruhe durchdenken, abwägen und sensibel beantworten möchte und auch muss. Zum alleinigen Thema eines vorzugsweise ökonomisch gepolten Aufsichtsrates darf Wasserversorgung niemals werden.