Rummenohl. In Hagen-Rummenohl soll die Brücke am Bührener Weg saniert werden. Die Fahrbahn wird hierfür für drei Monate gesperrt. Unternehmer, die jenseits des Ufers ihre Betriebe haben, fürchten jetzt um ihre Existenz. Denn ihre Betriebe können nicht mehr von Lastwagen beliefert werden.

Es gibt viele Brücken in der Stadt. Große und kleine. Vielgenutzte und weniggenutzte. Auffällige und solche, die auf den ersten Blick kaum wahrgenommen werden. Zu letzteren Bauwerken zählt die Brücke über die Volme in Rummenohl. Sie verbindet den Bührener Weg mit der Bundesstraße 54. Jetzt soll sie gesperrt werden. Und für drei Monate sind die Menschen, die jenseits des Flusses wohnen, vom Rest des Stadtteils abgeschnitten. Die Umleitung beträgt rund zwölf Kilometer.

Auf dem Baum sind vor allem jene, die ihr Gewerbe am anderen Ufer in der Straße Zum Huse betreiben. So wie Klaus Hülsenbeck und Wolfgang Meister. Die beiden Unternehmer fürchten um ihre Existenz, wenn die Lastwagen, die sie beliefern, sie nicht mehr erreichen. „Wenn am Montag die Brücke gesperrt wird, können wir dicht machen“, sagt Meister, dessen Sohn Stefan das Unternehmen mittlerweile führt, das mit Garagen- und Industrietoren handelt. Ähnlich sieht es bei der Firma Hülsenbeck aus, einer CNC-Dreherei. „Das können wir nicht überleben.“ Zehn Arbeitsplätze wären betroffen. Auch einem Landschaftsbauer drohen Probleme.

Umleitung ab Montag

Die Stadt bzw. deren Tochter, der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), werden ab Montag den Verkehr umleiten. Autos und Lastwagen müssen dann einen Umweg fahren, der über eine Straße, auf der kaum zwei Pkw aneinander vorbei passen, durch Ortschaften wie Bühren, Wahnscheid und Berghausen bis weit auf Breckerfelder Gebiet führt. „Da oben ist die Ernte in vollem Gange. Wenn ein Lastwagen einem Traktor begegnet, geht nichts mehr“, sagt Meister, der nur per Zufall von der Sperrung erfahren hat. „So etwas muss doch frühzeitig abgesprochen werden.“

Selbst wenn die Laster die lange Umleitung fahren würden, so glauben Meister und Hülsenbeck nicht, dass sie am Ende der Straße in den schmalen Stich Zum Huse einbiegen können. „Das ist unmöglich“, Auch rückwärts kommt man mit einem Dreiachser oder einem Auflieger nicht durch die Straße.“

Rettungswagen können passieren

Beim Wirtschaftsbetrieb Hagen weiß man um die Problematik, verweist allerdings darauf, dass es zur Sanierung und Sperrung keine Alternative gebe. Auch Lieferzeiten, zu denen Lkw passieren könnten, könne man aus Sicherheitsgründen nicht einrichten. „Es mag bitter sein“, sagt Matthias Hegerding, Leiter des Fachbereichs Bau beim WBH, „aber auch Lastwagen müssen die Umleitung fahren. Am Ende des Bührener Wegs können sie rückwärts zu den Unternehmen rangieren.“ Rettungswagen könnten die Brücke auch während der Sanierung passieren.

Verärgert sind aber auch die rund 300 Anwohner, die an der Siedlung Ringstraße und am Bührener Weg selbst wohnen. „Die Anwohner sind nicht informiert, der Briefträger weiß nicht Bescheid und was ist eigentlich, wenn es im November schneit?“ fragt Manfred Frischbutter, „ich glaube, die Stadt hat keinerlei Vorstellung, wie das hier laufen soll.“