Viele Menschen an der Wehringhauser Straße machen sich Sorgen. Sorgen darüber, dass ihr Viertel vergessen werden könnte. Hier, am Bodelschwingh-Platz, rollten vor einiger Zeit noch fast 30 000 Autos täglich entlang. Dass man hier mal seine Ruhe haben würde oder Kinder auf der Straße spielen, das wäre niemals denkbar gewesen. Man hätte sich wahrscheinlich noch nicht mal mit normaler Lautstärke am Straßenrand unterhalten können. Jetzt herrscht plötzlich Mucksmäuschenstille. Denn seit der erste Abschnitt der sogenannten Bahnhofshinterfahrung an den Start gegangen ist, wirkt die Wehringhauser Straße wie eine Geisterstadt.

Die Bahnhofshinterfahrung wird es, wenn sie fertig ist, möglich machen, von Wehringhausen nach Eckesey zu fahren, ohne dabei erst durch das Bahnhofsviertel rollen zu müssen.

Jetzt muss an der verkehrsberuhigten Wehringhauser Straße etwas passieren – finden viele Anwohner. Eigentlich ergäben sich hier tolle Chancen, ein kleines Szene-Viertel anzusiedeln. Aber wer kommt hier hin? Wer hat Lust, hier zu investiere?

Die Stadt stellt in Aussicht, dass die Straße zurückgebaut wird. Das würde bedeuten, dass hier so eine Art kleine Fußgängerzone entstehen könnte. Dazu bräuchte es aber auch ein paar nette Läden. Bis dahin herrscht Stille. Diese Ruhe hätte man sich hier so plötzlich gar nicht vorgestellt. Foto: Mike Fiebig