Zurstraße. .

In der nächsten Woche beginnen in Zurstraße die Sanierungsarbeiten am alten „Spritzenhaus“, Waldbauerstraße 19. Das Gebäude wurde im Jahr 1911 auf Beschluss der Gemeindevertretung Waldbauer errichtet und im Jahr 1989 von der Stadt Breckerfeld unter Denkmalschutz gestellt. Seine Aufgabe als Spritzenhaus verlor das Gebäude nach dem Bau des Feuerwehrgerätehauses, dessen Bau in unmittelbarer Nachbarschaft noch von der früheren Gemeinde Waldbauer begonnen und während der kurzen Zugehörigkeit des Bereichs Waldbauer zur Stadt Hagen von dieser im Jahr 1970 fertiggestellt wurde.

Geschichte dokumentiert

Karl-Theo Hagebeuker, heute Mitglied der Ehrenabteilung der Löschgruppe Zurstraße, hat im Festbuch zum 50-jährigen Bestehen der Löschgruppe Zurstraße im Jahr 1990 die Geschichte des alten „Spritzenhauses“ dokumentiert, das in einer Zeit gebaut wurde, als es in der Gemeinde Waldbauer noch eine „Pflichtfeuerwehr“ gab. Die Freiwillige Feuerwehr, wie wir sie heute kennen, gibt es im Bereich Waldbauer erst seit dem Jahr 1940.

Der Chronist der Löschgruppe Zurstraße fand in Protokollen der Sitzungen der Gemeindevertretung Waldbauer Aufzeichnungen, die seit dem Jahr 1888 von dem schlechten Zustand des damaligen „Gemeindespritzenhauses“ berichten, das nach den alten Katasterunterlagen im Einmündungsbereich des heutigen Pestalozzi-Weges in die Waldbauerstraße gestanden hat. Am 27. Mai 1911 erörterte die Gemeindevertretung die Pläne zum Neubau eines neuen Spritzenhauses.

Bereits am 2. Juni 1911 stellte der damalige Gemeindevorsteher Waldmann, der in Wahl wohnte, den Bauantrag. Die Baugenehmigung wurde bereits am 25. Juli 1911 erteilt. Als Anhang findet sich dort ein Dokument „Zur Bauerlaubnis vom heutigen Tage gehörig“. Darin findet man nachstehende Beschreibung: „Das projektierte Gebäude soll außer einem Raum für Spritzen zwei Arrestzellen und eine Wohnung für den Polizei-Beamten erhalten. Da es in der Hauptsache Spritzenhaus ist, muss für eine möglichst bequeme Ausfahrt Sorge getragen werden. Das Ausfahrtstor wird deshalb in Richtung des Weges nach Zurstraße gelegt. Der Dreieckgestalt des Grundstücks wegen kann deshalb das Gebäude nicht parallel zu dem Wege errichtet werden. Es wird aber für reichliche Entfernung von demselben gesorgt.“

Dienstzimmer eingerichtet

Beim Bau wurde dann im Erdgeschoss ein Dienstzimmer für den Polizeibeamten eingerichtet, das zeitweise auch vom Standesbeamten der Gemeinde genutzt wurde.

Karl-Theo Hagebeuker berichtet, dass im Jahr 1927 eine neue Handdruck- und Saugspritze angeschafft wurde, die noch bis zum Jahr 1955 im Einsatz war. Zum Transport wurde sie von einem Pferd gezogen. Im Einsatz waren acht Männer zu ihrem Betrieb notwendig. Anschließend nutzte die Löschgruppe eine Motorspritze, die auf einem einachsigen Anhänger von einem Traktor gezogen und angetrieben wurde.