Betriebswirtschaftlich sicherlich richtig. Als Signal an die Vorhaller Bürgerschaft aber verheerend. Die Schließung des Marienheims bedeutet für den rund 10 000 Einwohner großen Stadtteil abermals einen Abbau von wichtiger Infrastruktur und wird den längst nicht verrauchten Ärger in Vorhalle über Schließungen und Streichungen in der jüngsten Vergangenheit neu entfachen.

Für viele ältere Einwohner galt die Option auf ein Altenpflegeheim im eigenen Stadtteil jahrzehntelang als erhaltenswertes Privileg. Jetzt ist die nahe gelegenste Einrichtung, und damit auch die einzige im Nordwesten der Stadt, der Lukas­park in Eckesey.

Die geringere Auslastung des Marienheims in den vergangenen Monaten hing sicherlich auch damit zusammen, dass mögliche interessierte Anwohner wohl eher auf den zunächst geplanten Neubau für ihre Angehörigen spekuliert haben. Vermutlich hätte aber auch eine hundertprozentige Belegung das Aus nicht abgewendet.

Traurig für Vorhalle. Es geht nicht nur Infrastruktur, sondern auch ein über 100 Jahre altes Stück Ortsgeschichte verloren. Mike Fiebig