Behörde ist ein Begriff, mit dem der Bürger vieles verbindet. Kreativität und Enthusiasmus gehören, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, meistens aber nicht dazu. Ein großes Lob daher an das Hagener Jobcenter, das mit der Bewerber-Busrundreise nicht nur eine bundesweit völlig neue Idee kreiert hat, sondern den vielen Langzeitarbeitslosen in Hagen damit auch auf den Weg gibt: Wir denken uns hier etwas aus,
wir werden für euch kreativ.

Die Idee umschifft eine für viele Langzeitarbeitslose unangenehme Klippe. Kein Chef blickt vorher auf nicht ganz lupenreine Lebensläufe, auf Lücken im bisherigen Berufsleben. Es zählt allein der erste Eindruck, die Chance, sich fernab von Zeugnissen und Dokumenten gut zu verkaufen. Es zählen der Mensch und seine Einstellung.

Doppelt wichtig ist der Bus-Aktionstag nicht zuletzt, weil er ganz bewusst den Fokus auf die Zielgruppe „Eltern“ richtet. Eine Arbeitsstelle für einen arbeitslosen Elternteil bedeutet nämlich auch, dass deren Kinder andere Werte vorgelebt bekommen. Und dass bislang unbefriedigende Muster nicht weitergegeben werden. Arbeit für die Eltern bedeutet, dass dieser negative Kreislauf durchbrochen wird. Das ist gut für die Zukunft. Gut für Hagen.