Breckerfeld. .

Im Sekundentakt fallen die gebogenen Sechskantschlüssel aus den Maschinen. Wie viele es am Tag sind: Das hängt auch von der Art und der Größe ab. Rund 30 Millionen Werkzeuge sind es im Jahr, die die Breckerfelder Firma Hafu produziert. Damit zählt sie zu den Weltmarktführern.

Für ein Produkt, das gleich zweimal im Duden zu finden ist. Und zwar als Inbus unter „Im“ und „In“. Und mit einer Erläuterung: „Mit einem n und nicht mit einem m schreibt sich der Name des gebogenen Sechskantschlüssels.“

Wie immer er sich schreibt: In Breckerfeld wissen die Experten vor allem, wie man ihn herstellt. Und zwar nicht nur mit dem eigenen Firmenschriftzug. „Gut die Hälfte unserer Produktion ist für andere ,private Label’ bestimmt“, sagt Joachim Fuhrmann, Geschäftsführer der Firma Hafu. Will sagen: Auf in Breckerfeld produzierte Inbus und Torx-Schlüssel (beides sind geschützte Produkte) werden die Aufschriften namhafter Werkzeughersteller geprägt.

Von hier aus gehen sie in die ganze Welt. Auf einen Markt, der durch einen extremen Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet ist, auf dem sich der Hersteller aus der Hansestadt allerdings seit Jahrzehnten behauptet. „Wir verfügen über eine große Fertigungstiefe“, beschreibt Joachim Fuhrmann einen der Schlüssel zum Erfolg. Will sagen: Herstellung und Produktion liegen fast ausschließlich in Breckerfeld.

Seit Anfang 2013 verfügt das Unternehmen über eine eigene Kunststoffspritzerei. „Hier stellen wir jetzt Griffe und Halter her, die wir bislang noch zugekauft haben“, erklärt Joachim Fuhrmann, „auf diese Weise ist es uns gelungen, Kosten zu senken und noch flexibler zu sein.“

Gründung im Oktober 1967

Im Oktober 1967 gründete Hans-Jürgen Fuhrmann ein Handelsunternehmen in Haspe. „Relativ schnell hat er erkannt, dass es sinnvoll ist, selbst zu produzieren“, sagt Joachim Fuhrmann, der 1985 in das elterliche Unternehmen eingestiegen ist. 1973 zog das Unternehmen von der Berliner Straße in Haspe in das damals neue Gewerbegebiet in Breckerfeld. 1980, 1986 und 1996 erweiteret es. „Wir hatten Glück, dass zu dieser Zeit die Nachbargrundstücke zwar verkauft, aber noch ungenutzt waren“, sagt Joachim Fuhrmann.

Das Unternehmen steuerte bis 2008 auf einem permanenten Expansionskurs. Dann kam die Wirtschaftskrise, und die traf auch Hafu mit voller Wucht. Davon aber hat sich die Firma, die 50 Mitarbeiter beschäftigt, erholt. Hafu ist zurück an der nationalen und internationalen Spitze.

Auch, weil man sich gegen Günstigprodukte aus dem asiatischen Raum positioniert. „Die liefern hohe Mengen von Schlüssel-Sätzen“, sagt Fuhrmann, „wir ganze Programme. Wir können günstige, aber qualitativ hochwertige Produkte ebenso liefern wie sehr edle Werkzeuge. Auch dafür gibt es einen Markt.“

Zehn Millionen Teile auf Lager

Einen, der immer schneller bedient werden will. Was aus dem firmeneigenen Hochregallager trotz der nicht optimalen Verkehrsanbindung der Hansestadt funktioniert. Hier lagern rund zehn Millionen Teile, die innerhalb kürzester Zeit ausgeliefert werden können. „Diese Schnelligkeit ist ein weiterer Vorteil“, so Fuhrmann.