Oege.

Wenn Fritz Wolf (79) aus seinem Fenster am „Ahmer Weg“ schaut, erfüllt ihn der Anblick mit Zorn. Nicht gestutzte Hecken, zugewucherte Gehwege und desolate Asphaltverhältnisse auf der Piepen­stock- und Oststraße verärgern den Ur-Oeger.

Es sind viele Kleinigkeiten, die für Fritz Wolf das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen bringen.

„Hecken werden nicht mehr geschnitten und die Löcher auf den Straßen werden immer größer. Die Piepenstockstraße kann man nur noch im Schritttempo befahren, weil man sonst Schäden am Fahrzeug in Kauf nehmen müsste“, bilanziert er die gegenwärtige Situation im Freistaat Oege.

Gefahr für Eltern und Kinder

Unzumutbar sei insbesondere der Zustand einiger Hecken am „Ahmer Weg“. Unkraut und Schlingpflanzen wuchern über den Gehweg. Anwohner und Spaziergänger sind gezwungen, auf die Straße auszuweichen. „Das ist besonders dann gefährlich, wenn Eltern ihren Nachwuchs zum Kindergarten bringen. Mit dem Kinderwagen kann der Gehweg ohnehin unmöglich befahren werden“, so Wolf.

Hin und wieder legt Wolf sogar selbst Hand an, um den Bürgersteig auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu reinigen.

„Das habe ich eigentlich nicht nötig, weil es nicht zu meinem Grundstück gehört. Aber ich gucke jeden Tag auf dieses Gestrüpp“, ärgert sich Wolf und betont, dass er niemandem etwas Böses wolle, sondern lediglich wünsche, dass sich die Verantwortlichen ihrer Pflicht nicht entziehen. Wolf nimmt die Stadt Hagen und die Anwohner gleichsam in die Pflicht.

Wirtschaftsbetriebe informieren

„Man versucht, selbst alles in Ordnung zu halten und andere treten diese Vorgaben mit Füßen. Es ist auch Aufgabe der Stadt, die Grundstücksbesitzer zu informieren“, so Wolf, der auch betont, dass die Stadt ihren Aufgaben genauso nachzukommen hätte.

„Die Hecke ist immer von der Stadt geschnitten worden. In diesem Jahr passiert hier nichts“, ärgert sich der Anwohner. Die Hagener Wirtschaftsbetriebe (WBH) informierten gestern auf Anfrage dieser Zeitung, dass die Hecke vor Wolfs Haus zur Hälfte verpachtet wurde. Die WBH stutzten daher auch nur die Hälfte dieser Hecke. Das verbliebene, üppige Grün liege in der Verantwortung des Pächters.