Priorei. . Selten kann man die Gärten anderer Leute so gut betrachten, wie bei der offenen Gartenpforte. Seit 1990 gibt es diese Aktion in Deutschland, und sie findet immer mehr Zulauf. Auch Peter Albrecht aus Priorei öffnet sein Tor schon seit sieben Jahren regelmäßig für Besucher.

Sein Garten ist etwas Besonderes. Auf drei Etagen schlängelt sich ein Weg durch Wildblumen und Teiche, zum Verweilen laden verschiedene Sitzgelegenheiten ein. Naturbelassen, mit einheimischen Pflanzen und regionalen Baustoffen, bietet der Garten nicht nur für menschliche Besucher ein tolles Panorama, auch viele Insekten haben sich hier eingerichtet.

Artenvielfalt nimmt zu

„Ich sage immer, wer Wildpflanzen säht, wird Schmetterlinge ernten. In den letzten Jahren hat die Artenvielfalt hier enorm zugenommen“, erzählte Peter Albrecht stolz. Um den Lebensraum nicht zu zerstören, verwendet er keine giftigen Pflanzenschutzmittel. Auch hat er ein Vogelhäuschen und ein Insektenhotel im Garten errichtet.

Der Garten ist mittlerweile über 25 Jahre alt und wurde in dieser Zeit häufig vergrößert und verändert, doch heute geht es Peter Albrecht nur noch um den Erhalt.

„Ich verbringe gerade mal 16 Stunden im Jahr mit Gartenarbeit“, erzählte er. Obwohl er ziemlich wenig Zeit für die Pflege seines Gartens benötigt, muss er dabei besonders aufpassen, da sich seine Pflanzen selbstständig vermehren und er die Saat nicht versehentlich vernichten möchte.

Seine Lieblingspflanze ist der blaue Natternkopf, der nur ein Jahr blüht, dann aber durch sein abgeworfenes Saatgut neu entsteht. Auch Hummeln sind besonders angetan von der Pflanze und tummeln sich häufig auf dieser.

Zur Aktion der offenen Gartenpforte kam Peter Albrecht durch Freunde, die ebenfalls an der Aktion teilnahmen. „Mein Ziel ist es, die Aktion weiter zu verbreiten, um unserer manchmal etwas stiefmütterlichen Gartenkultur zu helfen.“ Besonders ärgert ihn, dass die Hagener Gartenbesitzer kein Interesse daran zeigen, bei der Aktion mitzumachen.

Während in anderen Städten, wie Schwelm immer mehr Gärten ihre Tore öffnen, ist Peter Albrecht hier seit Jahren einer der Wenigen. „Es wäre doch schön, wenn die Besucher auch mal andere Gärten Hagens besichtigen könnten.“

Spenden für Kinder

Die offene Gartenpforte soll nicht nur Einblicke in andere Gärten ermöglichen. Im Rahmen dieser Aktion stehen auch jedes Jahr Spardosen in den Gärten. Die erzielten Spenden kommen einem Guten Zweck zugute. In diesem Jahr geht das Geld an Sunshine Kids e.V. in Sprockhövel.

Peter Albrecht öffnet seinen Garten am 16. August wieder für die Öffentlichkeit