Herdecke. .

Es sind die einfachen Fragen, die manches Mal zum Ziel führen. Warum? fragen Kinder. Und erwarten, dass ihnen die Welt erklärt wird. Die Warum-Perspektive ist darum für das Enervie-Förderprogramm „Bildung“ der richtige Ansatz, um Pädagogen rund um das Thema Energie zu schulen. „Die Teilnehmer nehmen den Platz des Kindes ein und können sich so in die einfache Fragestellung und auch in einfache Antworten hineindenken“, sagt Karen Herrmann, die die Bildungsarbeit in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) des Energieversorgers koordiniert.

„Warum kommt erst der Blitz und dann der Donner?“ Auf diese und viele andere Fragen haben im Herdecker Cuno-Forum sowie im Lüdenscheider Schulungszentrum insgesamt 45 Pädagogen aus Kindergärten und Grundschulen Antworten gesucht und mit Hilfe von Dr. Otmar Buschmann gefunden. Der Science-Lab-Trainer setzt dabei bewusst nicht nur auf einfache Fragestellungen, sondern auch auf simple Experimente, um die Wege zu den Antworten anschaulich zu machen. „Da es nicht nötig ist, aufwendige Materialien zu beschaffen, können die Teilnehmer schon am nächsten Tag in die Arbeit mit den Kindern einsteigen“, sagt Karen Herrmann. Legosteine, Styropor, Bauklötze, Backpulver, Mehl oder Wasser – mehr braucht es nicht, um über erdbebensicheres Bauen oder Vulkane etwas zu erfahren.

75 000 Euro investiert Enervie in jedem Jahr in die Fortbildung von Lehrkräften oder auch in die Ausstattung von Kindergärten und Grundschulen. So gibt es Ausflüge zur Phänomenta ebenso wie Experimentierkoffer, die naturwissenschaftlichen Unterricht sinnvoll ergänzen. Wichtig ist den Akteuren dabei immer, dass Kinder dort abgeholt werden, wo sie stehen. „Das Kind soll sich durch Beobachtung dem Thema nähern“, erläutert Karen Herrmann. „Und durch Ausprobieren.“ Eben so, wie die Erzieherinnen und Grundschullehrerinnen beim Seminar im Cuno-Forum, die Klötzchen für Klötzchen mit Lego versuchten, erdbebensichere Häuser zu bauen. Stein auf Stein funktioniert da nicht. Versetzt müssen sie sein, das ist eine erste Erkenntnis.