Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Zusammensetzung des Rates, der heute um 15 Uhr zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentrifft, hat nicht mehr so ganz viel mit dem Willen jener Bürger zu tun, die vor gut fünf Wochen artig zur Kommunalwahl gingen.
Eigentlich, so entschieden die Wähler, sollte die SPD die größte Fraktion stellen. Doch die Genossen werden durch den Grzeschista-Wechsel zur FDP mal eben auf CDU-Niveau eingedampft. Dafür erhalten die Liberalen, die der Wähler mit gerade mal 3,6 Prozent ja gerne bloß als Gruppe erlebt hätte, urplötzlich Fraktionsstatus.
Ein spätes Glück, das Jacques Kempkens als abtrünniger Hagen-Aktiver – und natürlich ebenfalls am Wählerwillen vorbei – gerade erst auch der AfD beschert hat, die sich ursprünglich ja ebenfalls nur Gruppenstatus erarbeitet hatte. Und obendrein wachsen die Bürger für Hohenlimburg (BfHo) und die Piraten zu einer Gruppe zusammen, um sich politische Handlungsfähigkeit zu sichern. Und inhaltlich? Die Piraten sind im Wahlkampf nicht durch engagierte Stadtteilarbeit, dem Kernthema der BfHo, aufgefallen.
Verkehrte Welt, aber legale politische Beliebigkeit, die die Menschen sich mit Grauen abwenden lässt.