Hagen. Besonders von den Sympathisanten Horst Wisotzkis (SPD) blieben viele zu Hause bei der Oberbürgermeister-Stichwahl in Hagen am vergangenen Sonntag. Gegenüber der Hauptwahl verlor der Sozialdemokrat 6300 Stimmen.

Besonders von den Sympathisanten Horst Wisotzkis blieben viele zu Hause bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag. Gegenüber der Hauptwahl verlor er 6300 Stimmen. Und der neue Oberbürgermeister Erik O. Schulz wurde letztlich nur von 19,4 Prozent der wahlberechtigten Hagener gewählt. Die Nachlese zur Stichwahl um das Oberbürgermeister-Amt.

Die Beteiligung

Die Wahlbeteiligung bei den Oberbürgermeisterwahlen in Hagen saust seit dem Duell Dietmar Thieser gegen Wilfried Horn im Jahr 1999 schier unaufhaltsam in den Keller. Damals gingen im ersten Wahldurchgang 49,9 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne. Bei der Stichwahl wenige Tage später waren es immer noch 49,5 Prozent. 79 216 Wähler waren das damals.

2004 gingen in Durchgang eins 47,8 Prozent der Wahlberechtigten ihr Kreuz machen. Bei der Stichwahl (Demnitz gegen Gerbersmann) waren es nur noch 36,6 Prozent. 2009 (Duell Dehm gegen Weber) lag die Wahlbeteiligung noch bei 45,7 Prozent (68 556 Wähler).

Am vergangenen Sonntag wurde der historische Tiefpunkt erreicht: 31,2 Prozent Wahlbeteiligung bei der Stichwahl Schulz gegen Wisotzki. Nur 47 071 Menschen machten ihr Kreuz. Der neue OB wurde nur von 29 200 Hagenern gewählt.

Die Lücke

Stadtweit fehlten Horst Wisotzki fast 12 000 Stimmen, um den Abstand zu Erik O. Schulz zu schließen. Besonders groß ist der Rückstand in Hagen-Mitte mit 5800 Stimmen. Durch die im Vergleich zur Hauptwahl um rund 14 Prozent gesunkene Wahlbeteiligung hatten beide Kandidaten in den Stadtbezirken Stimmeinbußen zu verzeichnen.

Blickpunkt Haspe

Interessant hierbei allerdings ist der Stadtbezirk Haspe. Wo viele ein starkes Wisotzki-Heimspiel erwartet hatten, büßte der Ex-Feuerwehrchef im Vergleich zur Hauptwahl 1055 Stimmen ein. Ausgerechnet da, wo Wisotzki seinen stärksten Rückhalt vermutet hatte, packte die Wähler die Unlust. Beispiel: Im Stimmbezirk Tillmanns-/Kölner Straße gingen zur Hauptwahl von 1762 Wahlberechtigten noch 410 zur Wahl. Zur Stichwahl nur noch 183. Die Wahlbeteiligung: 10,4 Prozent – und so steht vor jedem Hasper Stimmbezirk ein dickes Minus bei der Wahlbeteiligung. Auch Hüttenplatz (13,9 Prozent Wahlbeteiligung), Steinplatz (13,0) und Leimstraße/Oedeweg (10,4) gehören zu den Stimmbezirken mit der schlechteren Wahlbeteiligung in Hagen – ob es an der Kirmes lag?.

Hagens neuer Oberbürgermeister

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Die Glanz-Bezirke

Fleyer Straße (84,7 Prozent), Alt-Emst (78,9) Funckepark (77,7), Am Ischeland (75,8) und Zum Hohenhof/Sürenhagen (73,0) – in diesen Stimmbezirken räumte Erik O. Schulz besonders stark ab. Wisotzki punktete besonders an der Ginsterheide (60,2), Spielbrinkstraße (65,0), Büdding (61,7), im Nahmertal (60,0), Leimstraße/Oedeweg (60,79) und in Bathey (72,1). Hier hatte sich Wisotzki im Wahlkampf mit einem Nein gegen den Cargobeamer positioniert, was auf Zustimmung in der Bevölkerung stieß.

Die Tiefpunkte

Traurig, traurig: Die folgenden Zahlen beschreiben die schwache Wahlbeteiligung in Prozent bei der Stichwahl am Sonntag im jeweiligen Hagener Stimmbezirk: Wehringhauser Straße/Graf-von-Galen-Ring (5,2), Södingstraße (8,2), Rembergstraße (10,7), Alexanderstraße (9,9) und der Stimmbezirk Adolf-/Sedanstraße (7,3).

Die beste Wahlbeteiligung stadtweit wurde in der Bandstahlstraße erreicht (33,8 Prozent). Dahinter folgen Herbeck (32,3), Halden (32,5) und die Hügelstraße (31,9).