Hohenlimburg.

. Wer wird neuer Bezirksbürgermeister in Hohenlimburg. Gibt es eine Mehrheit für Hermann-Josef Voss - oder kann Mark Krippner mit Unterstützung der Bürger für Hohenlimburg, von Hagen Aktiv oder der Grünen eine Mehrheit auf sich vereinen? Am 25. Juni wird diese Frage geklärt, denn dann findet im Hohenlimburger Rathaus die konstituierende Sitzung der Bezirksvertretung statt.

Gestern herrschte große Gelassenheit bei den Parteien, obwohl CDU-Fraktionssprecher Peter Leisten bereits in der Nacht den Hut für seine Partei in den Ring geworfen hatte. „Mit dem um zwei Prozent gegenüber der letzten Kommunalwahl verbesserten Ergebnis geht die CDU-Fraktion als stärkste Kraft um ein weiteres Mitglied verstärkt in die nächste BV-Legislaturperiode und distanzierte die SPD um 5,5 Prozent. Die Kandidatur von Mark Krippner als Bezirksbürgermeister ist somit gescheitert“, so Leisten. Um zu ergänzen: „Die CDU erhebt Anspruch auf die Wiederbesetzung des Bezirksbürgermeisters durch Hermann-Josef Voss und freut sich auf die Zusammenarbeit mit Karin Nigbur-Martini von Hagen Aktiv und Nicole Pfefferer von den Grünen. Auch die Zusammenarbeit mit den ebenfalls ergebnisgestärkten Bürgern für Hohenlimburg hat sich in der zweiten Hälfte der letzten Legislatur in einzelnen Fragen bewährt und ist ausbaufähig. Insofern bietet die nunmehr von sieben auf fünf Parteien reduzierte BV eine gute Arbeitsplattform für die nächsten sechs Jahre.“

Individuell entscheiden

„Die Wahl des Bezirksbürgermeisters ist noch nicht meine Baustelle“, sagte Nicole Pfefferer von den Grünen, die gestern Abend in der Fraktion zunächst andere Gespräche zu führen hatte.

Ob letztlich Hermann-Josef Voss oder Mark Krippner bei der Wahl zum Bezirksbürgermeister die Stimme der Grünen erhalten werde, wird sie mit der Fraktion erörtern, möglicherweise aber auch mit dem anderen Ortsverbands-Mitglied Frank Steinwender individuell entscheiden. Allerdings verhehlt sie nicht: „Herr Voss hat einen guten Job gemacht.“ Für Monika Schlösser tut ihr das Wahlergebnis leid. „Dieses hat sie nicht verdient.“

Die stellvertretende Kreisvorsitzende hält es gegenwärtig für eher unwahrscheinlich, dass sie als Ratsmitglied- und Bezirksvertreterin auch noch die Aufgaben einer stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin übernehmen könnte.

Mit den Piraten sprechen

Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg) hofft, dass die neun Hohenlimburger im Rat der Stadt konstruktiv zusammenarbeiten. Er selbst möchte, um sich effektiv in die Hagener Ratsarbeit einbringen zu können, mit den Piraten sprechen, um nicht als Einzelkämpfer auftreten zu müssen. „Gemeinsam können wir mehr erreichen. Auch in den Ausschüssen.“ Dass die Bürger für Hohenlimburg in der Wesselbach mit 30 Prozent der Stimmen so gut abgeschnitten haben, ist für ihn nicht überraschend, „denn dort haben wir uns engagiert für den Erhalt der Wesselbach-Grundschule eingesetzt.“

Wie sich seine Partei zur Wahl des Bezirksbürgermeisters stellen werde, soll in den Gesprächen geklärt werden. „Hermann-Josef Voss hat in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz“, betont Schmidt.

Auch er bedauert, dass Monika Schlößer eine so deutliche Schlappe erlitten hat. „Vielleicht ist es möglich, dass sie den Vorsitz im Partnerschaftsverein Hohenlimburg - Lievin - Bruck behält.“

Krippner kontert mit Humor

Humorvoll konterte Mark Krippner die Attacke von Peter Leisten, seine Kandidatur zum Bezirksbürgermeister sei gescheitert und Hermann-Josef Voss müsse deshalb gewählt werden. „Dann soll die CDU auch ihren Oberbürgermeister-Kandidaten Erik O. Schulz zurückziehen, schließlich haben wir im Rat der Stadt die Mehrheit“, schießt der SPD-Fraktionschef zurück, der in Hohenlimburg Gespräche mit allen Parteien führen möchte. „Auch mit der CDU.“

Krippner verhehlt nicht, dass er stolz auf dieses Wahlergebnis ist. „Der Kern von Hohenlimburg bleibt in dunkelroter Hand. An der Peripherie müssen wir arbeiten.“

Ihre Verbundenheit mit Hohenlimburg hob Karin Nigbur-Martini (Hagen Aktiv) gestern hervor. „Ich habe viele Jahre in Halden gewohnt.“ Über die Wahl des Bezirksbürgermeisters habe ihre Partei noch nicht gesprochen. „Wir müssen uns erst einmal sortieren.“ Gleichwohl sagt sie: „Die Aufgabe einer Stellvertreterin würde mich schon reizen. Ich muss mich aber zunächst informieren, wie intensiv die Arbeitsaufgaben sind.“