Turnhallen-Diskussion. Als langjähriges geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Sportfreunde Westfalia Hagen möchte ich mich zu der leidlichen Angelegenheit „Turnhallen in Altenhagen – Abriss ja oder nein“ äußern. Eine Schließung wird seit vielen Jahren von der Politik, von den Bezirksvertretungen, von den Sportausschüssen und von den Vertretern des Stadtsportbunds am Kochen gehalten.

Frühere Dementi sowie vollmundige Hilfsversprechungen werden von vielen Verantwortlichen stillschweigend ausgesessen. Gründe zum Abriss – zu klein, zu alt, zu teuer, renovierungsbedürftig – werden unberechtigterweise angeführt, um einen Ertrag durch einen Grundstücksverkauf an Investoren als DIE Lösung anpreisen und rechtfertigen zu können. Nun, damit kommt zwar Geld in den Haushalt, doch es gibt dann in Altenhagen keine Turnhallen mehr. Für den besonders förderungsbedürftigen Stadtteil mit hohem Migrationsanteil bedeutet so ein Vorgang einen irreparableren Einschnitt. Die Existenz von Sportvereinen mit Frauen und Kinderturnen oder anderer Kleinsportarten wird aufgrund von fehlenden adäquaten Möglichkeiten in Frage gestellt. In die großen Sporthallen können sie nicht. Nicht nur die Sportler, sondern auch viele ehrenamtliche Mitarbeiter in den Vereinen sind sehr verärgert über so wenig Umsicht. Sie beklagen, dass Altenhagen strukturell vernachlässigt, wenn nicht sogar verramscht wird. Ganz besonders hart trifft es auch den Sportunterricht der Heinrich-Heine-Realschule.

Es ist mehr als beschämend, dass die Bürger – insbesondere Kinder und Vereine – das ausbaden müssen, was den Verantwortlichen der Stadt und den Gremien hinreichend bekannt war. Nun stehen diese Personen aufgrund jahrelanger Versäumnisse und Untätigkeit auch zu Recht in der Kritik und Verantwortung. Dass es keine Alternative gibt, ist den Parteien und den Mitarbeitern der zuständigen Gremien seit Jahren bekannt. Die Turnhalle Dahmsheide ist nach einigen geringen kriegsbedingten Beschädigungen bereits 1946 wieder in Betrieb genommen worden und hat wesentlichen Anteil an den Geburtsstunden des Hagener Basketballs zu verzeichnen. Sie ist trotz gezielter Vernachlässigungen der letzten Jahre in Bezug auf Instandsetzungen in einem guten Zustand und steht unter Denkmalschutz.

Eine adäquate Alternative als Ersatz gibt es nicht.