Hohenlimburg.
Wer auswärtigen Besuchern die Schönheit Hohenlimburgs nahebringen will, ersteigt mit ihnen im Süden Elseys den Mühlenberg. An der langgezogenen Kurve am oberen Burgweg stoßen die Wanderer auf ein Plateau mit einem Denkmal, beides unspektakulär.
Um so überwältigender ist der Blick, der sich eröffnet. Er gleitet hinweg über das Tal tief unten hinüber zum Schloss auf dem gegenüberliegenden Schleipenberg. Von dort schweift der Blick hinunter auf den bezaubernden Hohenlimburger Stadtkern mit der Lenne, der Brücke und dem angrenzenden „Bentheimer“.
Ein historische Größe
Die Besucher stehen am Möllerdenkmal, Generationen von Hohenlimburgern ein Begriff. Es wurde vor exakt 200 Jahren eingeweiht, am 7. Mai 1814. Wen ehrt das Denkmal? Der Text der Schriftfeldes lautet: „Dem Freunde des Vaterlandes und der Menschen, dem Weisen, dem verehrten Pfarrer von Elsey, Johann Friedrich Möller, 1750-1807“.
Die gebräuchliche Bezeichnung „Pfarrer von Elsey“, bezogen auf Möller, war ein Synonym. Damit wurde neben seiner Tätigkeit als Pfarrer an der Elseyer Kirche zugleich seine Rolle als Heimatforscher und Schriftsteller mit politischem Einfluss in jener Epoche ausgedrückt. Möller war eine historische Größe in der Grafschaft Mark.
In dem 1925 von der Hohenlimburger Lehrerschaft herausgegebenen „Hohenlimburger Heimatbuch“ schildert Hermann Esser eindrucksvoll den Tag der Einweihung des Denkmals: „Es war am 7. Mai 1814, da bewegte sich morgens auf der Heidestraße ein langer Zug von Kindern, Männern und Frauen. Voran schritt der Pfarrer zu Elsey, Wilhelm Hülsemann; ihm folgten unter Führung ihrer beiden Lehrer die sämtlichen Schulkinder Elseys und Limburgs in sonntäglichen Kleidern, und dann zahllose Männer und Frauen der beiden Gemeinden, denen sich viele aus den Nachbarstädten – Hagen und Iserlohn – angeschlossen hatten. Bald war der Zug oben angelangt. Auf dem schönsten Punkte des Klippchens, gerade der Lennebrücke gegenüber, stand im Schatten der Bäume ein verhülltes Denkmal, um das sich die Festteilnehmer jetzt scharten.
Abschluss neu gestaltet
Ein Holzstoß ward angefacht, und während die Flammen gewaltig zum Himmel emporloderten, klangen im Tal die Glocken zu Elsey und Limburg. Dann trat Hülsemann an den Sockel des Denkmals und hielt dem Verstorbenen eine ergreifende Gedächtnisrede, in der er des Toten große Verdienste feierte.“
Es bleibt nachzutragen, dass das Erscheinungsbild des Möller-Denkmals und seines Umfeldes zu Beginn des vorigen Jahrhunderts verändert wurde. Damals gestaltete man die Anlage in ihrer bis heute bestehenden Form. In jüngerer Vergangenheit hat sich der Heimatverein um die Sanierung gekümmert. So wurde zu Beginn der 1990er Jahre der kelchähnliche Abschluss des Denkmals aus Ruhrsandstein von einem Bildhauer neu geschaffen.