Wetter. .
Während der Nachtschicht in einem Unternehmen in Wetter gerieten zwei Angestellte offenbar heftig aneinander. Einer von ihnen stand jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem hiesigen Amtsgericht. Der 36-jährige Wetteraner wollte allerdings nichts von einem brutalen Angriff wissen, beteuerte seine Unschuld und fand deutliche Worte für seinen Gegner.
„Nie geschlagen oder getreten“
Am 4. Juli kam es zwischen den Männern zum Streit. Den sollte der Wetteraner für sich entschieden haben, in dem er seinen Kollegen würgte, zu Boden stieß, auf ihn eintrat und gegen einen Stuhl stieß. Der Kontrahent beklagte Verletzungen an Hals und Rücken und erstattete Anzeige gegen den bis dato vollkommen unbescholtenen Wetteraner. Der konnte kaum glauben, auf der Anklagebank zu sitzen. Nie habe er den Mann geschlagen oder getreten. Vielmehr habe der ihn angegriffen. Er habe ihn lediglich erst festgehalten und auf den Stuhl geschubst. Überhaupt habe er dem Mann, der viele Kollegen in dem Betrieb nerve, beleidige und beschimpfe, noch kurz zuvor bei einer körperlichen Auseinandersetzung beigestanden. Aber der sei aus dem Pausenraum gegangen und habe lächelnd gesagt: „Jetzt hast Du mich geschlagen. Du wirst schon sehen.“ Dabei sei er für dessen Verletzungen ganz bestimmt nicht verantwortlich.
Vorwürfe wiederholt
Sein vermeintliches Opfer wiederholte seine Vorwürfe und versicherte, er habe zwar mal Streit mit Kollegen gehabt, aber keine Schlägerei. Der einzige Zeuge des Zwischenfalls erklärte wiederum, dass er nicht gesehen habe, dass der Angeklagte den Kollegen gewürgt, geschlagen oder getreten habe. Er habe nur beobachtet, wie er den Mann quasi auf den Stuhl geschubst habe. Staatsanwaltschaft und Gericht hatten genug gehört. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Wetteraner trägt die Hälfte der Kosten, die seinem Gegner durch den Prozess entstanden.