Dahl.. Neue Windräder auf den Höhen oberhalb des Volmetals: Das wünschen sich die Bewohner, die ihren Beitrag zum Klimaschutz beitragen. Mögliche Standorte für die klimaschützende Energiequelle sind bereits gefunden. Jetzt lässt die Bezirksvertretung Eilpe/Dahl prüfen, ob dort geschützte Arten leben.
Die Energiewende beschäftigt eine Stadt: Im Norden, wo die Menschen im beschaulichen Garenfeld gegen ein Umspannwerk des Netzbetreibers Amprion mit gigantischen Ausmaßen vor ihrer Haustür kämpfen. Im Osten, wo die Hohenlimburger bislang vergeblich versuchen, die neue 380-Kilovolt-Leitung auf einer alternativen Route möglichst weit weg von ihren Häusern zu halten und jetzt auch im Süden.
Die Vorzeichen auf den Höhen oberhalb des Volmetals aber sind andere. Die Menschen, die hier wohnen, wollen, dass neue Windräder entstehen. Sie wollen sich an deren Bau beteiligen, sie wollen ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, und sie wollen durch die Energiewende Geld verdienen.
Bezirksvertretung Eilpe/Dahl: Es ist dieses kleine Gremium, in dem eine dicke Verwaltungsvorlage zur Energiewende zuerst aufschlägt. Weil sie maßgeblich auf dem Areal, für das das politische Gremium zuständig ist, stattfinden soll.
Forstbesitzer spüren den Klimawandel
Landwirt Christian Rose aus Deipenbrink ist gekommen. Er will hören, wie sich die Parteien positionieren. Er will von der Verwaltung den aktuellen Sachstand erfahren. Und er will die Politiker auf eine Bürgerinitiative aufmerksam machen, die dem Bau neuer Windkraftanlagen ausgesprochen positiv gegenübersteht.
„Die Anlieger sind mit im Boot. Als Forstbesitzer spüren wir den Klimawandel“, sagt Rose. Und mit Blick auf ein bestehendes Windrad eines Investors aus Bayern: „Wir wollen, dass Wertschöpfung und Steuern in der Region bleiben.“
Die Verwaltung präsentiert eine Karte mit möglichen Vorrangzonen, auf der jenes Areal, das die Menschen auf den Höhen im Auge haben, noch gar nicht markiert ist. Was offenbar mit Missverständnissen zu tun hat. Denn die Planer der Stadtverwaltung waren der Auffassung, dass das Gelände durch einen Laubbaumbestand geprägt sei. „Ist es aber nicht”, versichert Rose. Und so will die Verwaltung nacharbeiten.
Auch der kleine Mann könnte profitieren
Bis zur Realisierung ist es aber noch ein weiter Weg. Das wissen auch jene, die bereit sind, im Süden in einen Bürgerwindpark zu investieren. In ein Projekt also, das im Zuge der Energiewende immer wieder beschworen wird. Damit deutlich wird, dass nicht nur große Konzerne, sondern auch der kleine Mann vom Geschäft mit den erneuerbaren Energien profitieren könnte.
Eine intensivere Artenschutzprüfung steht als nächstes an. Dabei wird untersucht, ob neue Windkraftanlagen den Lebensraum besonders geschützter Tiere beeinträchtigen. Von Wanderfalken, die entlang der Autobahn 45 leben, ist die Rede.
Wie wichtig dem Gesetzgeber der Schutz beispielsweise von Rotmilan oder Schwarzstorch ist - diese Erfahrung mussten sie gerade auf dem Bergzug gegenüber machen. In Breckerfeld verhinderte das geschützte Federvieh die ambitionierten Windkraftpläne. Neue Anlagen werden dort nicht entstehen.
Entwicklung abwarten
Rose und seine Energie-Genossen wollen die weitere Entwicklung zunächst abwarten. Und dann die Bevölkerung auf einer Veranstaltung informieren.
„Noch ist es dafür zu früh”, sagt Landwirt Rose, „aber wenn wir mehr Planungssicherheit haben, gehen wir sofort an die Öffentlichkeit.”