Hagen-Boele. . Der Schlaganfall gilt in den Industrienationen inzwischen als die dritthäufigste Todesursache – nicht nur bei Erwachsenen, auch Jugendliche und Kinder sind betroffen. Doch es gibt Risiken, die lassen sich durch entsprechendes Verhalten durch jeden Einzelnen positiv beeinflussen.

Vor diesem Hintergrund nutzt die Neurologische Klinik des St.-Johannes-Hospitals in Boele mit ihrer Stroke-Unit-Einheit die Chance, am Samstag, 5. April, dem Tag des Schlaganfalls, über mögliche Anzeichen, die Risikofaktoren sowie die modernen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

Trotz aller medizinischer Fortschritte verstirbt auch heute noch jeder fünfte Patient nach einem schweren Schlaganfall innerhalb von einem Monat. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter, vor allem bei Männern und bei familiärer Vorbelastung. Punkte, die sich natürlich nicht beeinflussen lassen. Anders ist dies wiederum bei erhöhtem Blutdruck (zwei- bis fünffach erhöhtes Risiko), schlecht eingestellter Diabetes (vierfach erhöhtes Risiko) sowie bei Rauchern (doppeltes Schlaganfallrisiko). Auch erhöhtes Cholesterin, Übergewicht und Bewegungsmangel verschärfen die Gefahr.

Hintergrund

Begleitet wird der Tag des Schlaganfalls im Boeler St.-Johannes-Hospital durch verschiedene Fachvorträge, die um 11 Uhr im Schulungsraum beginnen.

Folgende Themen und Referenten stehen auf dem Programm: Begrüßung und Einführung (Prof. H. Köller, Klinik für Neurologie), „Der Schlaganfall – schnelle Hilfe unter 112“ (Dr. K. Hoffmann, Leitende Notärztin), „Die Schlaganfallbehandlung auf der Stroke Unit“ (Dr. H. Ruf, Klinik für Neurologie), „Der Schlaganfall aus kardiologischer Sicht“ (Dr. A. Halboos, Klinik für Kardiologie), „Radiologische Diagnostik und interventionelle Therapie beim Schlaganfall“ (Dr. E. Filbry, Klinik für Radiologie), „Operative Behandlung der Halsschlagaderverengung“ (Dr. C. Trube-Kallen, Klinik für Gefäßchirurgie), „Frühfunktionelle therapeutische Interventionen nach Schlaganfall“ (M. Karau, Medifit Therapiezentrum).

Für die Behandlung eines akuten Schlaganfalls bietet eine Spezialstation wie die Stroke Unit optimale Rahmenbedingungen. Hier wird zunächst versucht, die Blutversorgung des betroffenen Gehirnareals wiederherzustellen. Doch das setzt voraus, dass die typischen Anzeichen eines Schlaganfalls auch möglichst schnell erkannt werden. Dazu gehören plötzlich auftretende Sprachstörungen, eine Schwäche des Armes oder Beines – oft gleichzeitig auf der gleichen Körperseite –, plötzliche Sehstörungen oder auch ein Taubheitsgefühl. Auch plötzlich auftretende Gesichtslähmungen können ein Indiz für einen Schlaganfall sein.