Hagen. .

Sie gelten als krasse Außenseiter im Rennen um den Oberbürgermeister-Stuhl: Ingo Hentschel von der Linkspartei und Michael Eiche von der Alternative für Deutschland (AfD) sind die Kandidaten der ganz kleinen Parteien, die auch noch an ganz verschiedenen Enden des Parteienspektrums verortet sind. Die Linke hat derzeit im Rat nur zwei Sitze und damit keinen Fraktionsstatus, die noch recht neue AfD sitzt gar nicht im Rat. Wer sind diese beiden Bewerber und was treibt sie an?

Unsere Redaktion stellt den Außenseiter-Kandidaten im
Schnellcheck fünf Fragen.

1. Zur Person: Ein paar biografische Angaben zu Ihrer Person und zu ihrem bisherigen politischen Werdegang ... .
Ingo Hentschel: Ich bin 51 Jahre alt, Bürokaufmann, verheiratet, habe zwei erwachsene Kinder und wohne in Oberhagen. Bevor ich mich bei den Linken engagiert habe, war ich in keiner anderen Partei aktiv. Aber ich bin seit 30 Jahren in der Behindertenpolitik engagiert.
Michael Eiche: Ich bin gerade 50 Jahre alt geworden von Beruf Verwaltungsangestellter und ledig. Geboren bin ich in Hagen auf dem Eilperfeld und immer noch dort wohnhaft. 16 Jahre war ich SPD-Mitglied aus Überzeugung – bis vor einigen Jahren.

2. Wenn Sie Oberbürgermeister würden: Was würden Sie zuerst tun?
Ingo Hentschel: Die Fachbereiche neu besetzen und zwar nach Qualifikation und nicht nach Parteibuch.
Michael Eiche: Ich gehe in meinen Garten und arbeite, um den Kopf frei zu bekommen. Das mache ich immer vor wichtigen Entscheidungen.

3. Als Kandidat einer kleinen Partei gehören Sie nicht zu den Favoriten: Was motiviert Sie trotzdem, bei der Wahl als OB-Kandidat anzutreten?
Ingo Hentschel: Würde es nur Favoriten-Kandidaturen geben, würde unsere politische Landschaft sich ständig nur auf Wenige beschränken. Demokratie bedeutet Vielfalt und den Wählern müssen Alternativen geboten werden.
Michael Eiche: Klein ist immer der Anfang. Aber groß sind die Möglichkeiten.

4. Als Verwaltungsfachmann eine große Behörde leiten, aber auch beim Fassbier-Anstich glänzen: Trauen Sie sich diese ganz unterschiedlichen Kompetenzen zu?
Ingo Hentschel: Ich bin mir im Klaren, dass es keine leichte Aufgabe ist, ich jedoch mein Bestes geben würde.
Michael Eiche: Ich arbeite seit Jahrzehnten in der Verwaltung, meine Mutter war Musikerin, mein Vater Kriminalbeamter. Ich bin auch Musiker und habe im Ausland gelebt. Das ist ein sattes Polster.

5. „Warum sollte ich Sie wählen?“, fragt Sie ein Bürger: was antworten Sie ihm in einem Satz?
Ingo Hentschel: Damit die Stadt wieder sozialer und gerechter wird und weitere Einsparungen im sozialen Bereich verhindert werden.
Michael Eiche: Weil der Satz, „Es gibt doch keine Alternative zu den Altparteien” ab jetzt nicht mehr stimmt.