Enervie/SPD. Herr Krippner fordert in dem, am 24. März erschienenen Artikel, die Stadt solle ihr Vorkaufsrecht nutzen, um die Enervie-Aktien vor dem Zugriff durch Remondis zu schützen. Letztmalig wurde dieses Vorgehen vor einigen Jahren propagiert, als einige Städte und Gemeinden aus dem Märkischen Kreis sich aus wirtschaftlichen Erwägungen gezwungen sahen, ihre Mark-E-Aktien auf den Markt zu werfen. Diese Aktien wurden damals von der Stadt Hagen und Lüdenscheid aufgekauft. Dann hat es zwei Jahre gedauert, bis das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Hagen zu der Feststellung kam, dass sich dieser Kauf nicht gerechnet hat.
Herr Krippner ist wahrscheinlich noch zu jung, um sich an diesen Fall zu erinnern, er liegt aber noch keine 15 Jahre zurück und dürfte in Zeitungsarchiv nachzulesen sein. Ein Einstieg von Remondis sollte nicht von vornherein verteufelt werden. Wie Herr Krippner schreibt, ist es das größte privat betriebene Unternehmen der Abfall- und Wasserwirtschaft in Deutschland. In eine solche Position gelangt man nur, wenn man richtig rechnen kann.
In den letzten Jahren sind bei Enervie Millionen Euro in den Sand gesetzt worden. Ich erinnere da an den Kauf von „Lekker Strom“, mit dem Enervie zum bundesweiten Stromanbieter aufzusteigen versuchte. Mittlerweile sind auch die letzten 51 Prozent von „Lekker Strom“ für einen Bruchteil der Kosten der ersten 49 Prozent an die Stadtwerke Krefeld verkauft worden. Mit „Lekker Strom“ hatte man eine Menge Wechselkunden eingekauft, die ihrem Namen alle Ehre gemacht haben, sie sind ihrer Passion treu geblieben und waren schneller wieder weg, als Enervie geträumt hatte.
In Werdohl-Elverlingsen wurde ein kompletter Stadtteil aufgekauft, um das Werk erweitern zu können. Heute spricht Enervie von der Stilllegung sämtlicher Kraftwerke. Noch vor einigen Tagen war in der Zeitung zu lesen, dass der Neubau in Haßley auch nicht mehr gebaut worden wäre.
Es wird Zeit, dass bei Enervie ein frischer Wind weht und damit ist kein Windpark in Wiblingwerde oder anderswo gemeint.