Hagen. Eine 23-jährige Düsseldorferin wurde Ende Juni auf der A1 aus ihrem Twingo geschleudert, nachdem sie die Kontrolle über den Wagen verloren hatte und wurde anschließend von einem Mercedes überrollt. Die Staatsanwaltschaft Hagen muss in dem Fall Nachermittlungen anstellen.

Es bleibt zwar bei der Anklage gegen einen 36-Jährigen aus Schwerte, der den Mercedes gesteuert hatte. Doch nachdem Zeugen ihre Aussagen revidiert hätten, müsse nun geklärt werden, ob auch Insassen aus dem Renault Twingo, in dem die 23-Jährige saß, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden müssten, so Oberstaatsanwalt Dr. Gerhard Pauli.

Der Horrorunfall hatte Ende Juni vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt. Der Renault Twingo war an jenem späten Samstagabend mit der 23-Jährigen und vier weiteren Freunden im Alter von 21 bis 24 Jahren aus Hagen, Düsseldorf und Solingen völlig überladen. Zudem waren die drei auf der Rückbank Sitzenden nicht angeschnallt.

Neue Zeugenaussagen werden geprüft

Sie waren förmlich herauskatapultiert worden, als die Fahrerin (24) zwischen den Ausfahrten Volmarstein und Hagen-West wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über den Twingo verloren hatte. Die 23-jährige Düsseldorferin war auf der Fahrbahn liegen geblieben, als der angeklagte Mann aus Schwerte sie mit seinem Mercedes überrollt hatte.

Bei der Anklage gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung bleibt es, denn er war zu schnell unterwegs. Nach den neuen Zeugenaussagen muss aber untersucht werden, ob die anderen jungen Menschen in dem Twingo den Unfall mitverursacht haben. Das Verfahren gegen die Fahrerin war zunächst eingestellt worden, weil die anderen Mitfahrer eingewilligt hätten, sich in dem überladenen Auto in Gefahr zu begeben.