Dortmund. .

„Widerstand“ prangt in Neon-Orange auf einem der Stützbalken des abgewrackten Hochofens. Hingemalt für den fünften Fall des Dortmunder Tatort-Teams. Um die Pfeiler flattert rot-weißes Absperrband der Polizei. Auch wenn es in „Hydra“ um Neonazis geht – Dorstfeld kommt nur in Dialogen vor. Gedreht wird dort nicht. Sondern vor allem auf Phoenix-West.

War es in der letzten Folge Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann), der unheilvoll in den Fall verstrickt war, ist es jetzt Nachwuchs-Ermittler Daniel Kossik (Stefan Konarske). Sein Bruder Tobias (Robert Stadlober) gehört zum harten Kern der rechtsextremen Gruppierung „Nationale Soziale“ – und anfangs zu den Verdächtigen, die Kai Fischer, den Kopf der örtlichen Neonazi-Szene, im Schatten des Hochofens umgebracht haben könnten.

Daniel Kossik, der Tobias schützen will, habe gleich dreifach Stress, sagt Stefan Konarske: „Mit seiner Freundin, wegen seines Bruders und beruflich aufgrund des Falls.“

Die hochschwangere Frau des Opfers ist sich sicher, dass Jedida Steinmann (Valerie Koch), die Leiterin einer Beratungsstelle gegen rechte Gewalt, hinter der Tat steckt. Ein Motiv hätte sie gehabt; denn Kai Fischer stand in Verdacht, ihren Mann ermordet zu haben. Doch der Tat überführt werden konnte er nicht.

Für Nora wird es gefährlich

Produktionsleiterin Marion Sand glaubt, dass die Filmcrew bei den Dreharbeiten von einem Dortmunder Neonazi durch den Metallzaun fotografiert wurde: „Die Rechten waren schon hier gucken. Wahrscheinlich stellen die das Foto auf ihre Homepage.“

Im Film wird’s für Nora Dalay (Aylin Tezel) gefährlich. Die junge Ermittlerin nimmt gegenüber Fischers Gefolgsleuten kein Blatt vor den Mund und wird wenig später von einer Gruppe Rechtsradikaler überfallen. Doch in Dortmund war’s der Wind in der Hochofen-Flucht, der ihr die Tränen in die Augen trieb.

Am Ende der letzten Folge war offen gelassen worden, ob sie tatsächlich das Kind von ihrem Kollegen und Freund Daniel abtreiben lässt. „Die Beziehung der beiden wird eine neue Farbe bekommen“, sagt sie – und sieht bei den Dreharbeiten nicht schwanger aus.