Hagen-Mitte. .

Schunkeln kann sie. Mit Rhythmus und Schwung. Und flotte Sprüche hat sie auch auf den Lippen – die Regentin für einen Tag. Klar, an Weiberfastnacht hat die Prinzessin die Hosen an. Und die passen Monika II perfekt.

Gestern Vormittag im Rathaus – die wilden Weiber sind los. Und erobern im Gleichschritt den Ratssaal. Thomas Eckhoff, im richtigen Leben Personalrat bei der Feuerwehr, legt wie seit Jahren auch heute Karnevals-Mucke auf. „Die Prinzessin hat sich zum Einmarsch den Karnevalsschlager ,S-Hagen-haft’ von Guido Westermann gewünscht. Der stammt zwar aus dem letzten Jahr, ist aber immer noch angesagt“, weiß der Semi-Experte am DJ-Pult.

Und mit ihrem Gefolge – Hexen, Waldwesen und Frosch – lauscht Monika II dann erst mal den Worten des OBs. „Eine wunderschöne Prinzessin und eine Hundertschaft schöner Frauen – für Männer wird es heute erst schwer und dann schön“, verspricht Jörg Dehm.

Schwer wird es allerdings erst für ihn selbst, als es nach dem Ausruf „Mädels – was machen wir mit der Krawatte? Ab damit, oder?“ mit der Schere schnipp-schnapp macht. Dehm ironisch grinsend: „Oh wei, mein schönster roter Schlips!“ Den überdimensionalen Rathausschlüssel gibt er kampflos ab. Lange hat er ihn ja eh nicht mehr . . .

OB-Kandidaten nicht zu sichten

Vor dem Pflicht-Tanz mit der Prinzessin versucht sich Dehm zu drücken. „Ich hab’ nicht nur Knie, sondern auch Hüfte und Fuß. Aber wo sind denn die OB-Kandidaten? Die könnten sich doch schon mal einen Vorgeschmack von dem, was auf sie zukommt, holen.“ Doch die „Neuen“ sind nicht zu sichten, also muss „der Alte“ doch noch mal ran . . .

Prinzessin Monika II lacht ungekünstelt, gibt zu, dass der Tag „nicht ohne“ ist. Und verflixt lang.

Wie immer aus der Menge herausragend: Christoph Gerbersmann. Und wie in jedem Jahr trägt der groß gewachsene Kämmerer ein Hingucker-Kostüm. Franz-Peter Tebartz-van Elst muss diesmal herhalten. Ob der luxusverwöhnte Limburger Bischof ins Hagener Rathaus einziehen will? Davon ist wohl nicht auszugehen. Viel zu schäbig, glanzlos und zu wenig pompös . . .

Bis vor drei Jahren wurde an Weiberfastnacht und am Rosenmontag in der kleineren Rathaus-Lobby gefeiert, mittlerweile wird im Ratssaal geschunkelt. „Einen echten Karnevals-Knaller gibt es 2014 nicht. Aber Helene Fischer, die wird rauf - und runtergespielt“, sagt DJ Ecki.Gesagt – getan. Und schon dröhnt aus den Boxen: „Ich will immer wieder dieses Fieber spür’n.“