Hagen. . Christoph Straub, Chef der Barmer GEK hat angekündigt, sein Unternehmen umzustrukturieren. Er will jeden fünften Arbeitsplatz abbauen und jede zweite Geschäftsstelle schließen. Davon gibt es derzeit noch 25 in Südwestfalen. Wie viele davon in Zukunft bleiben, ist derzeit unklar.

Noch ist das Netz in Südwestfalen dicht geknüpft. Mit 25 Geschäftsstellen ist die Barmer GEK hier derzeit vertreten. Von Lippstadt im Kreis Soest bis Bad Berleburg in Siegen-Wittgenstein. Von Wetter im Ennepe-Ruhr-Kreis bis Brilon im Hochsauerland. Ein Netz, das nun viel weitmaschiger werden soll, so die Pläne von Christian Straub, Vorstandsvorsitzender der Krankenversicherung.

Um die Kosten zu reduzieren und im Wettbewerb zu bestehen, will Straub mehr als jeden fünften Arbeitsplatz in dem Unternehmen einsparen. Und zudem die Zahl der Geschäftsstellen innerhalb von vier Jahren halbieren. 400 Stück soll es bundesweit künftig noch geben.

Wie viele Standorte es in Südwestfalen treffen wird und welche hier vielleicht erhalten bleiben, das aber ist noch völlig ungewiss. Bisher ist die Barmer GEK in Arnsberg vertreten, in Sundern, Meschede, Brilon, Werl, Lippstadt, Soest, Erwitte, Warstein, Hagen, Schwerte, Gevelsberg, Herdecke, Lüdenscheid, Meinerzhagen, Iserlohn, Menden, Neuenrade, Plettenberg, Siegen, Kreuztal, Bad Berleburg, Lennestadt, Attendorn und Olpe.

Einzelheiten erst im Juli

Wie es hier weitergeht, darüber lägen noch keine Informationen vor, so Sara Damirchi, Barmer-Pressesprecherin für NRW. Ob es eher Standorte auf dem Land treffen wird oder in den Ballungsräumen, sei völlig offen. Die Kriterien, nach denen die Standorte ausgewählt werden, die zu schließen sind, würden derzeit noch erarbeitet. Erst im Juli dieses Jahres stehe die künftige Geschäftsstellenstruktur fest. Erst dann also erfahren auch die Mitarbeiter in der Region mehr über ihren künftigen Einsatzort.

Dann vielleicht auch aus erster Hand. Denn von der Nachricht, dass Arbeitsplätze und Geschäftsstellen abgebaut werden, sind die Beschäftigten gestern morgen aus den Medien überrascht worden. Offiziell werden sie erst im Laufe dieser Woche im Rahmen von Informationsveranstaltungen unterrichtet. Ob der eigene Standort von Schließung betroffen sei, das müsse man nun auf sich zukommen lassen, so einer der südwestfälischen Geschäftsstellenleiter lapidar. Jede Firma müsse sich immer wieder einmal im Wettbewerb neu aufstellen, um bestehen zu können, so ein anderer Mitarbeiter.

Mobile Geschäftsstellen geplant

Wie gelassen die Kunden diese Umstrukturierung nehmen, wird sich ebenfalls zeigen müssen. „Unsere Analysen zeigen, dass immer mehr Versicherte ihre Anliegen am Telefon oder im Web erledigen und weniger in die Geschäftsstellen kommen“, so Vorstandsvorsitzender Straub. Im Übrigen biete man künftig weiter Hausbesuche für ältere Versicherte an, wolle zudem „mobile Geschäftsstellen“, einrichten, so Sara Damirchi, ohne Details nennen zu können. Am Ende aber solle die Qualität für die Kunden verbessert werden, verspricht sie, weil in den verbleibenden Geschäftsstellen mehr Mitarbeiter tätig seien. Auch würden Öffnungszeiten bundesweit vereinheitlicht und verlängert.

Die sind derzeit in der Tat in Südwestfalen höchst unterschiedlich – und manchmal eher kurz bemessen, vielerorts öffnen die Geschäftsstellen nur am Vormittag zwischen 9 und 13 Uhr, und manche bleiben mittwochs ganz geschlossen.