Hohenlimburg. .

„Wenn einer dichten kann, dann kommt er prima an“ – eine Weisheit, die aus des Dichters Mund selbst stammt, die aber so auch sehr treffend die Stimmung beim Auftritt von Martin Herrmann wiedergibt: Der wortgewandte Kabarettist und Liedermacher bot einmal mehr gute Unterhaltung im „Bentheimer“.

Mit subtilem Wortwitz über die Liebe

Einige der Publikumsgäste hatten noch beste Erinnerungen an Herrmanns vergangenen Auftritt in der „Melange“-Reihe. Und auch an diesem Abend wurden sie nicht enttäuscht. „Balz, verhalten! Ein Vorspiel für Schüchterne“ hieß Herrmanns Programm an diesem Abend – darunter subsumierte der Künstler alles, was mehr oder weniger mit Liebe zu tun hat. Ob Molekülstabilität im Chemielabor, der Rosenverkäufer beim ersten Date, Entdeckungen beim Warmbadetag oder die Waffeln einer Frau – Martin Herrmann verstand es trefflich, das Thema Liebe facettenreich aufzuzeigen. Mit subtilem Wortwitz und ergründend-entlarvendem Charme eines Mannes, der schon viel vom Leben gesehen haben muss, rückte Martin Herrmann die kleinen Unzulänglichkeiten des Alltags in den Mittelpunkt.

Auch Seitenhiebe auf aktuelle Nachrichtenthemen ließ der Kabarettist gekonnt in sein Programm einfließen. Der Wortjongleur Herrmann wählte dabei jede Silbe mit Bedacht und traf damit zielgenau den Humor der meisten Zuhörer, die wieder und wieder von unerwarteten Reimen und humorvollen Texteinfällen überrascht wurden.

Gitarre immer in Griffweite

Immer in Griffweite stand an diesem Abend die Gitarre, mit der Martin Herrmann seine wortgewandten Textschöpfungen sinnlich-musikalisch unterstrich.

„Is eh scho wurscht...“ war eine seiner musikalischen Zusammenfassungen kurz vor Ende seines kurzweiligen Programms. Dem Publikum war das aber ganz und gar nicht egal – es konnte den Kabarettisten noch zu zwei kurzen, aber ebenso witzigen Zugaben überreden.