Hagen. .
Nach Meinung der Hagener Grünen-Ratsfraktion sind die angekündigten Maßnahmen für den Hauptbahnhof nur eine „kosmetische Sanierung“, die die „handfeste Funktionsprobleme“ nicht lösen würden. Um darauf aufmerksam zu machen, hat Fraktionssprecher Rüdiger Ludwig dem NRW-Beauftragten der Deutsche Bahn AG, Reiner Latsch, einen Brief geschrieben – und dabei bringt er auch eine neue Erschließung von nordwestlicher Seite ins Gespräch. Die werde durch die Bahnhofshinterfahrung möglich. Nach Ansicht der Grünen bleibt die Zugangssituation zu den Bahnsteigen unbefriedigend. Die Tunnelanlage sei dringend sanierungsbedürftig.
Stau auf der Rampe
Der Abgang aus der Bahnhofshalle mit seinem Nebeneinander von Aufzug, Treppe und Rampe sei so dysfunktional, dass es bei hohem Kundenaufkommen zu Stauungen auf der Rampe komme, während die Treppe praktisch unbenutzt bleibe.
Auf den Bahnsteigen selbst gebe es teilweise erhebliche Lücken zwischen Bahnsteig und haltendem Zug. Viele Möglichkeiten ausfahrbarer Trittstufen und sonstiger Einrichtungen für barrierefreien Zugang seien so in Hagen nicht nutzbar.
Die wichtigen Regionalverbindungen der S-Bahnen S5 und S8 seien ungünstig auf dem allerletzten Gleis gelegen. Diese zentralen Linien sollten mit weniger langen Fußwegen zu erreichen sein, eine Zerlegung sei angebracht.
In allen Planungen sei bisher völlig unberücksichtigt geblieben, dass die neue Bahnhofshinterfahrung die Gelegenheit biete, das Bahnhofsgelände künftig auch von nordwestlicher Seite zu erschließen.
Ein neuer Zugang, gegebenenfalls auch weitere Parkmöglichkeiten und andere bahnnahe Nutzungen könnten dort nach Ansicht der Grünen Ratsfraktion entstehen. Bereits in der Straßenbauphase müssten entsprechende Planungen mit entwickelt werden.
Zudem müssten die Bahnsteigdächer wieder den Längen der Züge angepasst werden und bei der Sauberkeit solle nicht nur der Fokus auf das Bahnhofsgebäude, sondern auch auf dem Restbahnhof, insbesondere in den Gleiszwischenräumen, gelegt werden.