Hagen. Eine Sensation jagt die nächste – selten waren die politischen Zeiten in Hagen so spannend wie momentan. Nachdem die Nomierung von Erik O. Schulz zum gemeinsamen OB-Kandidaten von CDU, FDP und Grüne für Aufsehen sorgte (schließlich war Schulz über viele Jahre SPD-Parteimiglied), folgte am Freitagabend die nächste Überraschung.
Der SPD-Unterbezirk nominiert Horst Wisotzki als seinen Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mai. Der 62-jährige Hasper ist in Hagen bekannt wie ein bunter Hund – schließlich war er über Jahre Chef der Feuerwehr.
Was sagen die Vertreter der anderen Parteien zur Nominierung Horst Wisotzkis? Wir haben nachgefragt:
Zum Beispiel bei Christoph Purps, Kreisvorsitzender der Hagener CDU. Purps: „Horst Wisotzki hat als Hagens ehemaliger Feuerwehrchef viel Respekt erworben. Es ehrt ihn, wie er sich und seine Gesundheit selbstlos in den Dienst jener in der SPD stellt, die die Lebensleistung reifer Menschen gar nicht zu würdigen wissen. Ich freue mich auf einen fairen und inhaltsreichen Wahlkampf!“
Stets einsatzbereiter Feuerwehr-Chef
Für die Liberalen spricht ihr Kreisvorsitzender Uli Alda. Die Hagener FDP als Gründungsmitglied der „Allianz der Vernunft“ respektiere die Nominierung von Horst Wisotzki zum zweiten OB-Kandidaten.„Wir kannten Horst Wisotzki früher als stets einsatzbereiten Feuerwehr-Chef und freuen uns nun auf den streitigen Wettbewerb um die besten Zukunftslösungen aller Probleme für unsere liebenswerte Stadt.“
Kreisverbandssprecher Frank Steinwender betont, dass auch die Grünen Horst Wisotzki großen Respekt dafür zollen, dass er sich der schwierigen Aufgabe als OB-Kandidat stellen will: „Welche inhaltlichen Antworten hat er jedoch auf Fragen, welche für Hagens Zukunft entscheidend sind?
Die wirtschaftliche Entwicklung in Einklang zu bringen mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen, allen eine Chance zur Teilhabe zu gewähren und mit kluger Stadtentwicklung die Auswirkungen des demografischen Wandels positiv zu gestalten. All das vor dem Hintergrund der Hagener Finanzsituation anzupacken, erfordert Qualitäten, die Erik O. Schulz nach unserer Einschätzung jedenfalls besitzt.“
Die Partei muss selbst wissen, was sie tut und wen sie nominiert
Dr. Josef Bücker (Hagen Aktiv): „Mir liegt es fern, die Entscheidung der SPD-Verantwortlichen oder die Qualität ihres Kandidaten zu bewerten. Das umso mehr, weil ich mich selbst um das OB-Amt bewerbe. Die Partei muss selbst wissen, was sie tut und wen sie nominiert. Das gilt auch für den Kandidaten der Koalition aus CDU, FDP und Grünen. Welche Kandidatenqualitäten obsiegen, bestimmen nicht die Vorstände der Parteien oder Internetforen, sondern die Bürger in direkter Wahl.“
Auch auf unserer Facebook-Seite gehen Bemerkungen zur Nominierung Horst Wisotzkis ein. Und ein Leserbrief-Schreiber geht weniger auf die nominierte Person als auf die Beweggründe der Nominierung ein. Horst Brechtefeld schreibt: „. . . Es könnte der Verdacht aufkommen, dass die SPD-Spitzentroika Schisanowski/Krippner & Co. an einem schwachen OB interessiert ist, damit das eigene Profil . . . aufgewertet werden kann.“