Breckerfeld. . Die Dachdecker und Fassadengestalter Battaglia Neuendorf feiern 20-jähriges Bestehen. Mit der Gestaltung von Fabrikhallen der Deutschen Edelstahlwerke setzt das Breckerfelder Unternehmen Kunst um. Entworfen hat das Farbkonzept der Künstler Friedrich Ernst von Garnier.

Manchmal wird ein Handwerker zum Künstler. Meist, wenn es ums Grobe geht. So wie bei den Deutschen Edelstahlwerken in Witten. Die hatten Friedrich Ernst von Garnier beauftragt, riesige Industriehallen auf dem weiten Areal neu zu gestalten. Garnier, der Farbphilosoph, fotografierte die Hallen und die Umgebung, erstellte Mosaike und zog daraus die Farben, in denen die Hallen gestaltet werden. So werden schnöde Gebäude in die Umgebung integriert. Umgesetzt hat das Projekt eine Firma aus Breckerfeld – Battaglia und Neuendorf, der Dachdecker- und Fassadenbetrieb, der am 1. März sein 20. Bestehen feiert.

„Farbkonzepte spielen bei unseren Aufträgen oft eine Rolle“, sagt Bernhard Neuendorf (52), und blickt von einer braunen Halle , die die Jahre gezeichnet haben auf den Komplex, an dem seine Mitarbeiter in den letzten Monaten gearbeitet haben. „Aber das hier ist für uns schon etwas Besonderes. Aus der Distanz erkennt man die Farbnuancen und die Wirkung. Aus der Nähe nimmt man das kaum war.“

Battaglia Neuendorf, das Unternehmen aus der Hansestadt gestaltet Fassaden – derzeit in Witten oder in Kabel, wo der Papierhersteller Stora Enso ein eigenes Kraftwerk baut. Aber die Mitarbeiter steigen auch auf Dächer. Zumeist auf Breckerfelder. „Das ist ein anderes wichtiges Standbein“, sagt Salvatore Battaglia (50) mit Blick auf die Dachdeckerkolonne und eine Spenglerei, „dass wir so breit aufgestellt sind, hat uns in der Krise, als die großen Aufträge von Unternehmen ausgeblieben sind, geholfen.“

Bulli und Bohrmaschine zum Start

20 Mitarbeiter hat der Breckerfelder Handwerksbetrieb, dessen Geburtsstunde Mitte der 90er Jahre liegt, mittlerweile. Begonnen haben Salvatore Battaglia und Bernhard Neuendorf in einer Scheune in Ehringhausen. „Wir haben einen Bulli, einen Aufzug und eine Bohrmaschine angeschafft und haben losgelegt“, sagt Neuendorf, „von der ersten Stunde an sind wir gewachsen.“

Battaglia und Neuendorf kannten sich. Bei einer Hagener Firma, die heute zu den Mitbewerbern zählt, hatten der Maschinenschlosser und der Kaufmann einst als Hilfsarbeiter auf dem Dach gestanden. Später haben sie eine zweite Ausbildung zum Dachdecker absolviert, Salvatore Battaglia, der Breckerfelder, einen Meisterlehrgang abgeschlossen: „Eines Tages hat mich Bernhard aus Berlin angerufen, wo er auf Montage war. Er hat mich gefragt, ob wir uns nicht selbstständig machen sollen und ich habe ja gesagt.“

2002 an neuen Standort gezogen

2002 ist der Betrieb an den neuen Standort im Industriegebiet umgezogen. „Das Lager war zu klein geworden, ständig standen unsere Bullis herum“, sagt Bernhard Neuendorf, „die Nachbarn waren darüber nicht glücklich.“ Also investierte das Duo am neuen Standort. „Ein wichtiger und richtiger Schritt.“

Im Industriegebiet kann sich das Unternehmen weiter entwickeln. „Das hat nur funktioniert, weil wir so ein gutes Team haben“, sagt Salvatore Battaglia, „viele unsere Mitarbeiter sind schon seit Jahren bei uns. Hinzu kommt, dass wir immer wieder selber Dachdecker ausbilden. Bislang haben wir alle Lehrlinge übernommen.“