Hohenlimburg. .
Gemüse, Geflügel, Eiklar, Äpfel und Reis. Der Ernährungsplan von Sabrina Paul (22) klingt nach magerer Studentenküche, erfüllt jedoch ihren Zweck. Am 5. April möchte die Hohenlimburgerin in Köln „Miss Fibo Beauty Power 2014“ werden.
„Die Fibo ist eine internationale Fitnessmesse, die alljährlich mit internationalen Stars aus der Bodybuilding- und Bikini-Athletikszene begeistert. Ich habe mich als Newcomerin in der Bikini-Klasse beworben und hoffe, dass ich dort gut abschneiden kann“, erklärt Sabrina, deren Leidenschaft seit vier Jahren das Krafttraining ist.
Die Bikini-Athletik unterscheidet sich deutlich vom Bodybuilding. Die extreme Herausbildung der Muskulatur steht nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, die Muskelgruppen so zu trainieren, dass ein ästhetisches Gesamtbild entsteht.
Täglich trainiert die in Vollzeit beschäftigte Grafikerin und Marketing-Fachfrau im Hohenlimburger Fitnessstudio „Sport-Comm“ an der Grünrockstraße unter professioneller Betreuung von Trainer Manuel Veit (33), der selbst als Bodybuilder aktiv ist.
Von Miss Fitness fasziniert
„Mit acht Jahren habe ich zum ersten Mal mit meiner Mama Miss Fitness America gesehen und war völlig fasziniert davon. Damals war für mich bereits klar, dass ich auch einmal auf solch einer Bühne stehen will“, strahlt die 1,72 Meter große Blondine, die mit maximal 1200 Kalorien pro Tag rund sieben Kilogramm Gewicht in fünf Wochen verloren hat und am Wettkampftag einen maximalen Körperfettanteil von fünf Prozent erzielen will.
Doch wo liegt die Motivation für ein so striktes und diszipliniertes Training?
„Ich habe gesehen, was Frauen aus ihrem Körper mit Training herausholen können. Wir haben immer kleine Ziele gesetzt, um zu gucken, was tatsächlich möglich ist“, erklärt Sabrina, die bereits vor zwei Jahren zur „Fibo“ wollte.
„Damals stand niemand hinter mir. Ich habe mich gehen lassen, 15 Kilogramm zugenommen und habe dann einen erneuten Anlauf gewagt, der bislang sehr gut funktioniert“, verrät die Hohenlimburgerin, die auch anderen Frauen ein Vorbild sein möchte.
„Ich habe das Gefühl, dass viele junge Männer und Frauen in meinem Alter keine Idole oder Träume haben. Es gibt auch andere Möglichkeiten, sein Leben zu führen, fernab von Handy, Facebook und Co“, sagt Sabrina, die damit ausdrücken will, dass jeder etwas aus sich machen kann, wenn er oder sie die nötige Disziplin mitbringt. Gleichzeitig versucht sie, auch etwas gegen den schlechten Ruf dieses Sports zu tun. Ihr Aussehen verdankt sie einem strikten Ernährungsplan und viel Training. Muskeln aufbauende Präparate nutze sie nicht, versichert die 22-Jährige.
Ihrem persönlichen Ziel hat sie derzeit alles untergeordnet. Sabrina verkaufte ihren Fernseher, geht am Wochenende nicht feiern und besucht nicht einmal mehr ein Restaurant.
Damit ihr Traum vom Titel wahr wird, muss sie sich jedoch zunächst gegen rund 80 Konkurrentinnen aus der ganzen Welt durchsetzen. Ein Online-Voting ermittelt die acht Finalistinnen, die bei der „Fibo“ in Köln vor einer Fachjury posieren müssen.
Wer Sabrina zum Titel verhelfen möchte, der kann jeden Tag unter www.fibo-power.de eine Stimme für die Hohenlimburgerin abgeben. Die Wahl endet am 28. Februar.
„Einen fettigen Burger essen“
„Ich bedanke mich schon jetzt bei meinen Freunden und meiner Familie, ohne deren Unterstützung ich es sicher nicht bis hierhin geschafft hätte“, strahlt das blonde Kraftpaket.
Trainer Manuel Veit hat nach der „Fibo“ bereits neue Ziele ins Visier genommen. „Möglicherweise könnte sie bei den Landesmeisterschaften antreten“, schmunzelt der 33-Jährige. Was Sabrina nach dem Wettkampf tun wird, weiß sie bereits sehr genau.
„Ich werde einen richtig fettigen Burger essen. Darauf freue ich mich am meisten“, sagt Sabrina, die nun auf rege Beteiligung beim Online-Voting hofft.