Es war ein schöner Abend. Mit vielen bekannten Gesichtern. Kreative, die in Hagen im Kulturbereich Zeichen gesetzt haben und noch immer setzen, waren gekommen, Unternehmer, Vertreter der Politik und schlichtweg Kulturinteressierte, die „90 Jahre Hagenring“ feiern wollten.

Es war ein schöner Abend – allerdings nur für jene, die während der einstündigen Eröffnung auch etwas sehen und hören konnten. Und nicht im zugigen Eingang im Foyer des Kunstquartiers stehen mussten. Warum die Ausstellung nicht (wie üblich bei großen Vernissagen) auf der Zwischenetage des Osthaus-Museums stattfand, verstand wohl niemand. Hätten dort doch – inklusive Treppenaufgang und Blick von oben aufs Geschehen – die 300 Besucher den Grußworten und Musikbeiträgen störungsfrei lauschen können. Doch jene, die trotz der Enge im rappelvollen Foyer Durchhaltevermögen bewiesen und nicht (wie einige) vorzeitig das Weite suchten, wurden belohnt mit einer gelungenen Gemeinschaftsausstellung. Dass die Gäste die Bilder, Fotografien und Objekte kaum genauer inspizieren konnten, kann in diesem Fall als positiv gewertet werden. Das Interesse war eben sooo groß . . . Bleibt die Hoffnung, dass viele Gäste wiederkommen, um die Werke in Ruhe in Augenschein zu nehmen.

Aber Vorsicht – wer sich zur Visite einen Dienstag herausgepickt hat, steht eventuell vor verschlossener Tür. Der Kulturausschuss diskutiert am Donnerstag nämlich über die „Fünf-Tage-Museumswoche“. Heißt: Um Kosten zu sparen und aufgrund überschaubarer Besuchszahlen an Dienstagen bleibt das Kunstquartier demnächst vielleicht an zwei Wochentagen geschlossen.