Hagen-Mitte. . Der milde Winter verschafft den Erbauern der Rathaus-Galerie wahre Glücksgefühle. Denn anhaltend grimmiger Frost wie im Vorjahr hätte den eng getakteten Zeitplan womöglich gesprengt – im Spätsommer soll das Eröffnungsspektakel Neugierige aus der gesamten Region anlocken.
Das Interesse ist längst geweckt: „Wir haben schon heute reichlich positive Rückmeldungen auf unserer Homepage“, erzählt André Haase, Geschäftsführer des Projektentwicklers GEDO (www.rathausgalerie-hagen.de). „Die Menschen hinterfragen technische Details, Schulen verbinden Unterrichtsprojekte mit unserer Baustelle und manche Bürger interessieren sich bereits für Jobangebote.“ Insgesamt seien die Reaktionen aus der Bevölkerung meist sehr positiv und trotz aller Unannehmlichkeiten auch tolerant. „Die Hagener freuen sich offenbar, dass unsere Investition die positive Entwicklung in der Innenstadt der vergangenen Jahre fortsetzt.“
Anhaltende Kritik gibt es lediglich an der Rückseite der Shopping-Mall entlang der Potthofstraße. Die fensterlose Front über der Tiefgaragen-Zufahrt in schlichter Westwall-Architektur erinnert eher an einen Bunkerbau als an einen Konsum-Erlebnistempel. „Natürlich ist die Rückseite funktional geprägt“, versucht Haase die planerische Schlichtheit der Nordost-Fassade gar nicht erst durch blumige Worte schönzureden. Allerdings werde die Front noch hell verputzt, durch Leuchtwerbeanlagen und Fahnen aufgelockert sowie mit Rankelementen ergänzt. Zudem wird aktuell technisch geprüft, ob die im ehemaligen Busdepot eingemottete 22,40 x 5,60 Meter große „Galaktische Stahlwand“ des Bildhauers Prof. Fritz Kühn aus dem ehemaligen Ratssaal dort vis-à-vis zum heutigen Rathaus nicht einen adäquaten Platz als Kunst am Bau finden könnte . . .
Vermietung auf der Zielgeraden
Haases Blick fokussiert sich derweil auf die Vermietung: „Wir sind als Bauherr sehr froh, dass es der Koprian-iQ-Firmengruppe inzwischen gelungen ist, mehr als 80 Prozent der Flächen zu vermieten.“ Das Hamburger Unternehmen kümmert sich sowohl um die Vermarktung als auch das langfristige Management der Rathaus-Galerie. Die noch offenen Bereiche der insgesamt 70 Ladenlokale werden in den nächsten Monaten so vergeben, dass sie mit dem bereits bestehenden Mieterbesatz harmonieren bzw. diesen sinnvoll ergänzen.
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Neben den verschiedenen Selbstbedienungs-Gastronomie-Angeboten entlang der Flanierachse am Center-Eingang Rathausstraße stehen inzwischen auch zwei Anbieter mit traditionellem Servier-Service den Kunden zur Verfügung. Ein klassisches Caféhaus wird sich rund um die Ellipse im Herzen der Galerie schmiegen, und ein Eiscafé umsäumt die Rotunde am Rolltreppenaufgang zum Ebert-Platz.
Während im ersten Bauabschnitt Lüftungstechnik, Fahrstühle, und Rolltreppen bereits installiert sind, die Verlegung der Granitböden sowie der Sandstein-Fassadenplatten voranschreitet und der noch hinter Gerüsten verborgene Kaufpark beste Geschäfte macht, steht beim zweiten Bauabschnitt der Betonbau vor der Vollendung. Innerhalb der nächsten fünf Wochen ist auch diese Etappe abgeschlossen, und es kann das Feld für die Innenausbauer bereitet werden.
Strenge Zugangskontrollen
Ab dem 1. April werden Trocken- und Ladenbauer, Tischler und Maler sowie Elektriker und Sanitärbauer die Großbaustelle unter Volldampf setzen. Wo heute etwa 100 Menschen an sechs Tagen in der Woche die Entwicklung vorantreiben, sind ab Frühjahr Hunderte unterwegs. „Es wird strenge Zugangskontrollen mit Lichtbildausweisen geben, damit sich tatsächlich auch nur Berechtigte über die Etagen der Galerie-Baustelle verteilen“, ist auch GEDO-Geschäftsführer Haase neugierig, wie das Miteinander der unterschiedlichen Gewerke in der Praxis funktionieren wird.
So spannend es in den vergangenen Monaten für interessierte Beobachter auch war, das Wachsen der Galerie verfolgen zu könne – von dem wuseligen Treiben hinter den Fassaden werden die Passanten ab Ostern dann nur noch wenig mitbekommen. Ein Hauch des Geheimnisvollen, der die Spannung bis zur Eröffnung elegant steigert.