Phoenix zündet. Bei den Fans ebenso wie in der heimischen Wirtschaft – und natürlich ebenso bei den politischen Amtsträgern. Die Basketballer liefern nämlich nicht bloß ein sportliches Spektakel, sondern sind auch Plattform und Bühne eines gesellschaftlichen Ereignisses. Sehen und gesehen werden; plaudern vor, während und nach dem Spiel. Bei Weitem nicht nur über Sportliches, sondern auch über Privates oder Geschäftliches.

Als Profi-Sportart lebt der Hagener Basketball vom Umfeld der engagierten Mittelständler, die dieses Produkt aus Heimatverbundenheit ökonomisch tragen. Eine Basis, die durch ihr breit gefächertes Wir-Gefühl trägt. Und das Interesse wächst kontinuierlich. Dass Phoenix eine weitere Ausweitung des Business-Bereiches plant, ist durchaus der Nachfrage weiterer Unternehmen geschuldet, die sich im Umfeld dieses Premium-Produktes gerne tummeln möchten.

Natürlich suchen auch Politiker (und das nicht nur in Kommunalwahlzeiten) gerne den Glanz des Sympathieproduktes Basketball. Ob aus privaten oder Image-Gründen – solange Mandatsträger ihre Tickets aus eigener Tasche bezahlen, ist dies völlig unkritisch. Aber auf Einladung und Kosten von städtischen Tochterunternehmen, über deren Geschäfts- und Personalpolitik die gewählten Bürgervertreter mitentscheiden, verbietet sich ihnen der Gratis-Phoenix-Besuch mit dem VIP-Ticket. Allein schon, um jeglichen Anschein einer beeinflussenden Geste zu vermeiden.

Ein Ansatz, den die Hagener Politiker-Zunft sicherlich erst noch in der Breite in ihren Köpfen verinnerlichen muss. Die neue städtische Korruptionsrichtlinie wird hier als wertvolle Gedankenstütze dienen. Martin Weiske