Hohenlimburg. .

„Applaus, Applaus“! Ermutigender Beifall brandete auf, als Oberbürgermeister Jörg Dehm am Freitagabend das Hotel / Restaurant „Der Bentheimer“ betrat, um vor seinen Parteifreunden aus Hohenlimburg zum vierten Mal während seiner Zeit in Hagen „Klartext“ zu reden. Zum letzten Mal, wie er betonte, schließlich endet in wenigen Wochen seine Amtsperiode. Und da tat der herzliche Empfang und die wohlwollenden Worte des CDU-Vorsitzenden Willi Strüwer zu Beginn der Oberbürgermeister-Seele gut.

Locker und jovial

Entsprechend locker und jovial blickte er auf die Schwer- und Knackpunkte seiner vierjährigen Tätigkeit zurück. Insbesondere auf die finanzielle Situation der Stadt. Er habe keine Wunder bewirken können, räumte Dehm ein, gleichwohl sei im Kampf gegen die Verschuldungsspirale an Volme und Lenne viel passiert. Die Neuverschuldung sei von 160 Millionen im Jahr 2009 auf 26 Millionen im Jahr 2014 reduziert worden. Dehm: „Das ist ein deutlicher Unterschied.“

Eine Ursache für den hohen Schuldenstand, den der Oberbürgermeister auf 1,3 Milliarden Euro bezifferte, sei die Größe der Verwaltung. „Hagen hat einige hundert Mitarbeiter mehr als vergleichbare Städte.“ Aber Dehm machte auch Hoffnung, dass dieser Schuldenberg reduziert werden könne.

Der Oberbürgermeister hatte sich, wie immer, wenn er in Hohenlimburg weilt, bestens auf die lokalen Themen vorbereitet: auf das Kirchenberg-Gelände („Da wird es Bewegung geben“), auf den Baumarkt am Ostfeld, die nach den Turbulenzen um J.P. Hüsecken gestorbenen Hoffnungen für die Obernahmer und insbesondere auf die Situation der Innenstadt mit dem Visionen zum Thyssen/Krupp-Gelände am Langenkamp. „Hier müssen die richtigen Impulse gesetzt werden, die zur Belebung der Innenstadt beitragen.“ Keine Entwicklung auf diesem Gelände sei aber auch schlecht. „Die Bürger wollen auch nicht zehn Jahre auf ein leeres Bürogebäude blicken.“

Die Städtepartnerschaft zu Bruck und Liévin habe ihm besondere Freude bereitet. „Darauf darf Hohenlimburg stolz sein. Schade, dass ich die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum mit Bruck nicht mehr mitmachen kann.“

Für die Bürger weiter einsetzen

In der anschließenden Diskussionsrunde sagte er den Bürgern bis zu seinem Abschied Unterstützung zu. So den Reher und Elseyer Anwohnern im Kampf gegen die 380-kV-Höchstspannungsleitungen, den Bürgern der Nahmer und Oeges in ihren Bemühungen gegen die Windkraftanlagen in Veserde und auch den Kämpfern für eine ortsnahe Krankenhausversorgung und damit einer möglichen Fusion der Häuser und Elsey und Letmathe.

Dass er während seiner Amtszeit auch Fehler gemacht habe, räumte Jörg Dehm am Freitagabend ein, versäumte es aber nicht, in seinem Schluss-Statement („Hohenlimburg hat ein Riesenglück“) die Mitglieder der Ortsunion für ihren „unglaublichen Einsatz“ für „ihren Stadtteil“ zu loben: allen voran Willi Strüwer, Hermann-Josef Voss und Peter Leisten.