Hagen/ Berlin. .

Ist das lange her! Ich kenn’ Heiko – wenn auch nur flüchtig – seit einer halben Ewigkeit, hab’ vor über 20 Jahren die Geschichte „Hagener Musiker zieht es nach Berlin“ geschrieben. Und jetzt meldet sich der Gitarrist, der mir Ende der 80er, Anfang der 90er auf beinahe jedem Konzert und auf jeder zweiten Veranstaltung in die Arme lief, wieder. „Hey – ich bin’s – Heiko. Heiko aus Berlin. Und ich trete demnächst bei euch auf“, trällert der mittlerweile 42-Jährige ins Telefon.

Na dann – erzähl mal . . .

Pulsierendes Kreuzberg

„In Berlin fühl’ ich mich richtig wohl. Ich wohn’ mitten in Kreuzberg, hier pulsiert die Musikszene, hier lebt die Rockmusik“, schwärmt Heiko Strom. Klar käme er noch ab und an nach Hagen, „doch mittlerweile leider immer öfter zu Beerdigungen“, bedauert Heiko und spielt auf den Tod einiger Hagener Musiker bzw. bekannter Musikfreaks an.

„Aber hier treff’ ich natürlich auch immer meine Freunde von damals.“ Wie Stefan Kleinkrieg (Extrabreit), mit dem er es privat wie musikalisch gut kann, Drummer Rolf Möller und andere.

An seine Kindheit und Jugend erinnert sich Heiko gern. „Ich bin im Bahnhofsviertel aufgewachsen, war ein paar Jahre auf dem Fichte-Gymnasium, bin dann aber früh von der Schule runter und wollte Popstar werden. Wie damals so viele.“

Popstar ist er nicht geworden, doch der Musik immer treu geblieben. Und erfolgreich, lebt er seit damals doch vom Musikmachen.

Woran sich Heiko – er ist als Gitarrenlehrer tätig, gibt etliche Konzerte und hat für die Vorabend-Serie „Berlin, Berlin“ mitkomponiert – in seiner Jugend gern erinnert? „Als 15-Jähriger bin ich zu den Proberäumen in der Sedanstraße geschlichen und hab’ dort an den Türen, wo Extrabreit und Liga Agil spielten, gelauscht. Dann hab’ ich gefragt, ob ich in den Räumen zuhören darf. Dort hab’ ich unendlich viel von den Musikern gelernt.“

Wie er 1992 nach Berlin kam? „Ja, das war cool. Mit Gitarrenkoffer und Sporttasche hab’ ich mich auf den Weg gemacht. Nena wollte mich als Gitarristen für ihre Band haben. Ich hab’ ihr vorgespielt – es passte.“ Mit dem Nena-Schlagzeuger Rolf Brendel hatte er in Berlin gemeinsam eine Bude, doch nach einem Jahr zog’s ihn nach Hamburg. Viereinhalb Jahre hat Heiko im hohen Norden in Rock- und Punkbands gespielt und trat als Sänger auf. Dann hat er einen Abstecher in die Kölner Musiker-Szene gemacht, um 1998 wieder in Berlin zu landen.

Auftritt in der Pelmke

Seit zwei Jahren spielt er dort in der Kill-Billy-Band „Bonsai Kitten“. Kill-Billy? „Eine Mischung aus Punk und Psycho-Billy“, erklärt Heiko. Um dann von seinem Auftritt im Kulturzentrum Pelmke am Freitag, 14. Februar (20 Uhr) zu erzählen. „Wir spielen ältere Songs und Neues von unserem dritten Album ,Occupy yourself’, das Ende März auf den Markt kommt.“

Die Botschaft der neuen LP ist eindeutig: Jeder kann was tun, jeder die Welt ein wenig verbessern.