Dortmund. .

Weiche Knie, Kribbeln im Bauch, zittrige Hände: Arno Hagen wird „ganz anders“ an diesem Winter-Nachmittag am Phoenixsee. Die Sonne verabschiedet sich gerade, als Arno Hagen seine „Maribella“ zurück an den Ort ihres größten Unglücks bringt. „Maribella“ ist ein Modell-Segelschiff. Ein ganz besonderes – die „Maribella“ war das erste Wrack im neuen Phoenixsee. Taucher haben sie geborgen.

im Mai gekentert

Dieses merkwürdige „ganz-anders“-Gefühl hatte der Modellbauer schon einmal. Am 26. Mai, in dem Moment, als er sein Boot für immer verloren glaubte. Kurz hinter der kleinen Insel auf der Südseite des Sees hatte er plötzlich keine Kontrolle mehr über die Funksteuerung – und konnte nur noch mit ansehen, wie „Maribella“ auf den Grund des kalten Sees sank. Unzählige Stunden Kleinarbeit, verschwunden in Sekunden. Aber jetzt hat er es wieder. Das verdankt er Markus Bömecke und Oliver Buff. Beide sind Ausbilder und Mitglieder der Taucherstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Am Phoenixsee üben diese Spezialisten im Ehrenamt seit knapp zwei Jahren. Dort treffen sie im Dezember eher zufällig auf den Spaziergänger Arno Hagen. Und weil der die Unglücksstelle genau beschreiben kann, sieht ASB-Geschäftsführer Oliver Buff eine gute Chance für sein Team, „unser Können unter Beweis zu stellen“.

Die erfolgreiche Bergung ist eine nette Anekdote. Die wirklichen Aufgaben der Rettungstaucher sind viel elementarer. Die Übungen halten sie wachsam für Ernstfälle, die es auf dem Phoenixsee noch nicht gab.