Die Hagener Rechtsanwältin, FDP-Politikerin und zweimalige Bundestagskandidatin Katrin Helling-Plahr ist derzeit hüllenlos im Internet zu bestaunen. Nein, nein, die alerte Nachwuchshoffnung, die die Farben ihrer Partei auch im Stadtrat vertritt, posiert nicht etwa für ein schlüpfriges Magazin. Hinter der Nackte-Hintern-Aktion verbirgt sich eine politische Botschaft. Gemeinsam haben sich die Mitglieder des Bundesvorstandes der Jungen Liberalen (Julis), dem die 27-jährige Hagenerin angehört, in Anlehnung an ein berühmtes Foto der „Kommune 1“ in Szene setzen lassen. Die Wohnungsgemeinschaft um Uschi Obermaier hatte sich einst nackt an eine Wand gelehnt fotografieren lassen, um dem als scheinheilig angeprangerten bürgerlichen Lebenswandel zu trotzen. „Wir Liberalen sind nun die APO, die außerparlamentarische Opposition“, verkündet die Nachwuchsorganisation der FDP im Begleittext. Und diese Feststellung entspricht durchaus der Wahrheit, bekanntlich flog die Partei bei der Wahl im September achtkantig aus dem Bundestag.

Wer aber hätte gedacht, dass sich die Helling-Plahr-Generation der Julis einmal mit den Werten und Vorstellungen von Hippies, Spontis und erklärten Gegnern einer bürgerlichen Gesellschaft identifizieren würde? Oder ist es den liberalen Nackedeis lediglich darum zu tun, Aufmerksamkeit zu erregen?

Wollen mal hoffen, dass Frau Helling-Plahr im bevorstehenden Kommunalwahlkampf eher durch schlagkräftige Argumente als durch nackte Tatsachen auffällt!