Leserbrief Kingreen. Mit Verwunderung lese ich von der regelmäßigen Theaterbesucherin und langjährigen engagierten Ratsfrau Hildegund Kingreen die Aufforderung, bei der Diskussion um die Zukunft unseres Theaters zur konstruktiven Zusammenarbeit zurückzukehren. Gleichzeitig behauptet sie, der Vorsitzende des Theaterfördervereins, Klaus Hacker, habe „nur auf die Politik eingeprügelt“ und die Ratsmitglieder als „Totengräber“ dargestellt.

Wer bei dem Neujahrs-Empfang dabei war, weiß, dass Klaus Hacker lediglich deutlich auf die Gefahren für das Theater hingewiesen hat! Nach jahrelangen sachlichen Diskussionen über Einzel-Einsparungen beim Theater in Größenordnungen von 100- bis 500 000 Euro aufgrund unterschiedlicher Gutachten sollen plötzlich ohne weitere Diskussion über die gravierenden Folgen zu den bereits erheblichen Einsparungen des Theaters noch 1,5 Millionen hinzu kommen.

Es ist sicher nicht besonders konstruktiv und sachlich, „beim Theater“ eine so enorme Summe einsparen zu wollen, ohne zu berücksichtigen, dass hinter diesen Kosten überwiegend Menschen leben, die entlassen werden müssten, während im Rest der Verwaltung unserer schrumpfenden Stadt „betriebsbedingte Kündigungen“ ausdrücklich ausgeschlossen sind.

Es wird höchste Zeit, endlich einmal die Anstrengungen der Theatermitarbeiter angemessen zu würdigen. Es ist unwürdig, dass sich Theatermitarbeiter in der aktuellen Diskussion wieder nur als Belastung und Einsparungspotenzial empfinden müssen und nicht als Leuchtturm-Angebot, auf das wir alle gemeinsam stolz sind!

Die Theaterfreunde beteiligen sich aktiv und konstruktiv an der Diskussion um die Zukunft unseres Theaters, haben sich für die Gründung der gGmbH eingesetzt und werden dies auch weiter tun, wenn damit eine tragfähige Zukunft für das Theater ermöglicht wird. Dazu gehört auch der Hinweis, dass dies das einzige Theater der drittstärksten Industrie-Region Deutschlands ist, nämlich der Region Südwestfalen!

Ja, geschätzte Frau Kingreen – lassen Sie uns zu einer konstruktiven Diskussion über die Notwendigkeit und Zukunft von Kultur und Theater auch in einer finanziell gebeutelten Stadt zurückkehren!