Hagen.

Schon jetzt sind einige Regale komplett leer und stark reduzierte Artikel werden an allen Ecken angeboten. Der Ausverkauf läuft in der im Jahr 2003 eröffneten Filiale des Baumarkts Max Bahr an der Eckeseyer Straße, Ende Februar wird er unwiderruflich schließen.

Die Folge der Insolvenz der Kette, die im Strudel der Praktiker-Pleite in den Abgrund gerissen worden war. Doch was mit den Beschäftigten und der Immobilie geschehen wird, ist noch unklar. Sicher scheint hingegen: Es wird keinen nahtlosen Übergang geben. Ab März wird das große Areal mit rund 11.000 Quadratmetern Verkaufsfläche und vielen Stellplätzen zunächst einmal leer stehen.

40 Mitarbeiter betroffen

Rund 40 Mitarbeiter sind von dem Baumarkt-Aus betroffen. „Etwa die Hälfte der Mitarbeiter ist in Vollzeit beschäftigt“, so Unternehmenssprecherin Simone Naujoks. „Es gibt noch eine Reihe Teilzeitler, aber nur wenig geringfügig Beschäftigte.“ Die Arbeitsagentur hat noch keinen Überblick, wie viele Mitarbeiter vielleicht schon einen neuen Job haben oder doch arbeitslos werden.

Ein wichtiger Termin: Bis zum 17. Februar müssen sich Betroffene entscheiden, ob sie in die Transfergesellschaft wechseln wollen. Auf die hatten sich der Insolvenzverwalter und die Gläubiger geeinigt. Generell, so Arbeitsagentur-Sprecher Ulrich Brauer, sehe es für die Beschäftigten des Baumakts besser aus als etwa vor Jahren für die vielen Betroffenen nach der Schlecker-Pleite: „Es kommt zwar immer auf den individuellen Fall an. Aber generell gibt es eine Nachfrage nach Baumarkt-Mitarbeitern.“

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Schwieriger dürfte hingegen die Vermarktung der Immobilie werden. Deren Besitzer ist der ebenfalls insolvente Moor-Park-Fonds. Eine Sprecherin sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Wir hätten am Liebsten einen Baumarkt als Nachnutzer gehabt – auch um die Mitarbeiter zu übernehmen. Doch dies ist nicht in Sicht.“ Es gebe zwar weitere Interessenten, doch die Restriktionen des Bebauungsplans seien ein Vermarktungshindernis. Demnach darf das Warensortiment nur zehn Prozent so genannter zentrenrelevante Produkte enthalten. Damit soll vermieden werden, dass Geschäfte, die eigentlich in der Innenstadt gewünscht sind, auf die „grüne Wiese“ wandern. Laut „Moor-Park“ würde damit zum Beispiel die Ansiedlung eines größeren Möbelhändlers nicht möglich.

Ausnahmen möglich

Bei der Stadtverwaltung ist man bei diesen Worten überrascht. „An uns ist bislang keine Anfrage gestellt worden“, so Sprecher Michael Kaub. Wenn es ein konkretes Projekt gebe, dann werde man dieses individuell prüfen. „Und dann kann es am Ende auch eine Ausnahmeregelung geben.“ Auch die Hagen-Agentur hat sich in die Vermarktung eingeschaltet.