Hagen. Sonja Lintner (27) leitet seit Frühjahr 2013 den Verein Metal Manaics Society. Dem Verein gehören 40 Mitglieder an, etwa ein Drittel davon sind Frauen. Alle Aktiven – darunter viele Musiker, die in Hagener Bands spielen – verbindet die Liebe zur härteren Musik.

„Wir möchten einfach ein wenig bekannter werden, möchten, dass Musiker, die wie wir die gleiche Musik hören, auf uns aufmerksam werden. Und wir hoffen, dass es in der Hagener Musikszene irgendwann mal wieder so rege zu geht wie vor 20 oder 30 Jahren.“

Es macht Spaß, sich mit Sonja Lintner zu unterhalten. Die junge Frau spricht frei von der Leber weg und räumt mit manchem Klischee auf. „Ganz einfach – wir sind Metaller. Oder Metal Heads“ nordet mich die 27-Jährige erst mal ein. Und erzählt dann aus dem Vereinsleben der „Metal Maniacs Society“.

„Die Jungs sagen gern ,Chefin’ zu mir“, lacht die 1. Vorsitzende des Metal-Vereins. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Wir sprechen hier nicht über die Biker-Szene und auch nicht über Eisenbieger, sondern über Anhänger von z.B. Heavy-, Black- oder Death-Metal, ­also von härterer Musik. „Unseren Verein mit knapp 40 Mitgliedern aus Hagen und Umgebung gibt’s seit 2006. Wir veranstalten Konzerte und sind Plattform für Metal-Freaks und Musiker“, erläutert Sonja Lintner, die seit Frühjahr 2013 den Verein leitet. „Ja, wir Mädchen holen auf. Vor zehn Jahren hatte ich auf Metal-Konzerten die Damen-Toilette für mich allein, heute bilden sich auch dort Schlangen.“ Ein Drittel der Mitglieder seien mittlerweile Frauen, schätzt die „Chefin“, die im Alltag Sozialarbeiterin in einer Blindenwerkstatt in Eckesey ist. Seit zehn Jahren lebt die in Hessen aufgewachsene Sonja Lintner in Hagen, „mein Freund Torben Webers ist unser 2. Vorsitzender und spielt in der Hagener Black-Metal-Band ,Pestreiter’“.

Vier Veranstaltungen pro Jahr

Viermal pro Jahr ist die Metal-Manaics-Society als Veranstalter aktiv: Zweimal pro Jahr stellt der Verein im Werkhof in Hohenlimburg eine Metal Night auf die Beine, „auf zwei weiteren Konzerten bieten wir Bands einer bestimmten Richtung die Möglichkeit, aufzutreten“, ergänzt sie. In diesem Jahr steht das erste Spezial-Konzert am 8. März unter dem Motto „Rock Night“; die holländische Rockband „Yama“ tritt dann auf der Bühne im Werkhof auf.

Das Festival in Wacken habe die Musikrichtung Metal allgemein bekannter gemacht. „Mittlerweile wird bei uns im Verein natürlich auch diskutiert, was man hören ,darf’ und was schon peinlich ist“, erzählt die 27-Jährige. Beispiele? „Metallica geht noch – aber nur bis zum vierten Album. ,Unheilig’ ist aber schon peinlich.“ Sonja Lintner lacht. „Das alles ist natürlich nicht ganz ernst gemein.“

Viele der Mitglieder spielen in einer Band und würden gern einmal auf einem Hagener Fest auftreten. „Ein eigenes Open-Air-Konzert können wir aber nicht stemmen, dazu sind die Auflagen seitens der Stadt zu hoch. Und die Proberaum-Situation in Hagen ist auch schwierig. Am Schlachthof fällt oft der Strom aus, in der Sedanstraße finden viele Partys statt – da kann man keine Instrumente oder Boxen lagern, die sind am nächsten Tag zerstört oder verschwunden.“

Übrigens: Stammtisch ist an jedem ersten Samstag im Monat um 19 Uhr in der Gaststätte „Enge Weste“. Weitere Infos über den Verein gibt’s unter Tel. 0176 341 89 624.