Staatsanwaltschaft und Stadt Hagen – was für eine quälende Hassliebe. Die Beratervertragsaffäre ist gerade abgeschlossen, die Kostenexplosion beim Tierheim noch in der Warteschleife, da lässt schon das nächste Ermittlungsverfahren aufhorchen. Sollte es tatsächlich so sein, dass man seitens des Rathauses leitende Mitarbeiter – aus welchen Motiven auch immer – bei vollen Bezügen lieber außerhalb als innerhalb der Amtsstuben sehen möchte, wäre dies nicht nur eine Ohrfeige für alle täglich fleißig schaffenden Bediensteten, sondern vor allem auch für die steuerzahlenden Bürger.
Mantraartig dürfen die Hagener sich auf der einen Seite anhören, dass angesichts des Kostendrucks und des anhaltenden Personalabbaus in allen Abteilungen immer mehr Dienstleistungen abgebaut werden müssten. Da erscheint es geradezu unvorstellbar, dass auf der anderen Seite arbeitsfähige, voll bezahlte Verwaltungsmitarbeiter daheim sitzen, während der Bürger allerorten verlängerte Wartezeiten in Kauf nehmen muss.
Die Zeiten, in denen der öffentliche Dienst einst glaubte, naturgegeben Spielräume für derartige Gefälligkeiten für kränkelnde oder auch ungelittene Kollegen zu besitzen, sind ewig vorbei. Ein Rathaus, in dem ein solcher Selbstbedienungsgeist bis heute vorherrscht, kann keinerlei Akzeptanz für weitere Sparmaßnahmen erwarten.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Verdachtsmomente des anonymen Hinweisgebers im Rahmen der Ermittlungen am Ende nicht erhärten. Aber die gelebte Erfahrung sagt dem Hagener, dass es dabei am Ende wohl kaum bleiben wird.
Siehe oben.